Praktisch für die als Konzerne agierenden Sport-Organisationen wie das Internationale Olympische Komitee IOC oder den Fußball-Weltverband FIFA. Da sind dem Sport genehme Gesetze und Steuerbefreiungen leichter durchzusetzen, mittlerweile Grundvoraussetzung für die Ausrichtung großer Sportevents. Der Trend begann mit den Sommerspielen 2008 in Peking. Damals begründete der deutsche IOC-Vize-Präsident Thomas Bach die Vergabe nach China so:
"Eines ist erreicht mit dieser Wahl, sieben Jahre lang das Auge der Weltöffentlichkeit auf China richtet, strikter als das ohnehin schon der Fall ist. Und diese strenge Beobachtung kann auch wieder zum Wandel beitragen."
Diese Erwartungen sind aber nicht erfüllt worden, sagte Dagmar Freitag, SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses im Deutschlandfunk.
"Wenn ich auf Peking 2008 schaue, die Welt schaut auf Peking, hat auf China geschaut, was hat sich verbessert im Nachgang zu den Olympischen Spielen, geht es den Wanderarbeitern heute besser, ganz sicher nicht. Geht es den Oppositionellen heute besser, ganz sicher nicht."
Trotzdem fordern Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch keinen Boykott von Sport-Großereignissen in diesen Ländern. Deutschland-Chef Wenzel Michalski:
"Man darf solche Sport-Großereignisse in solche Länder vergeben, wenn man sich nicht zum Propagandabüttel dieser Regime macht."
Menschenrechtsorganisationen haben entsprechende Kriterien entwickelt und fordern diese bei den Sportverbänden auch ein. Aber auf diese Schreiben erhalten sie meistens keine Reaktion. Wenzel Michalski:
"Weil die Sportverbände sich herausreden, dass Sport mit Politik nichts zu tun hat. Also wenn ich in einem Land, in einer heiklen politischen und Menschenrechts-Situation bin, wird die ganze Sache politisch, eindeutig."
Dabei fordern sie noch nicht einmal politische Statements von Sportlern. Jedoch sollten die Politiker wie im Fall der Ukraine, die Gelegenheit nutzen, um mit starken Worten die Missstände dort anzuprangern. Beim Thema Ukraine bemängelt Michalski, dass nur der Fall Timitschenko kritisiert wird und dabei alle anderen Missstände in der Ukraine außer Acht gelassen werden. Aber der Deutschland-Chef von Human Rights Watch bemängelt auch die Doppelmoral:
"Oft stehen wirtschaftliche und strategische Interessen dem Menschenrechtsgedanken zuwider, wir sehen wirklich eindeutig ein Hofieren von Staaten, in denen mindestens genauso die Menschenrechte unterdrückt werden wie in der Ukraine. Aber weil es dort Bodenschätze gibt oder große Handelspartner oder wir sie aus militärischen Gründen als Partner brauchen, ist man eben dort, was Menschenrechte betrifft, und Demokratie und Freiheit, blind. Doppelstandards sind leider Alltag in der deutschen Außenpolitik."
Ähnlich ist es auch in der Wirtschaft. Sponsoren hatten in der Vergangenheit oft Probleme mit der Krisen-PR, wenn sich Proteste gegen die Gastgeberländer von Sport-Großereignissen erhoben. Als Reporter ohne Grenzen 2008 vor Olympia in Peking die Olympiasponsoren aufforderte, sich für die Menschenrechte einzusetzen, reagierte adidas-Chef Herbert Hainer so:
"Wir lassen uns auch nicht in moralische Haftung für einen Zustand nehmen, den wir weder herbeigeführt noch zu verantworten haben."
Oliver Kaiser, Vorsitzender des Sponsoren-Fachverbandes FASPO, fordert deshalb ein anderes Verständnis bei den Unternahmen. Wie gehen sie mit politischen Themen um, wie mit Doping, Korruption oder Matchfixing. Welche Möglichkeiten haben sie, aus diesen Vereinbarungen herauszukommen, um die Marke und das Unternehmen zu schützen:
"Aber was die Sponsoren tun müssen, sie müssen sich Gedanken machen, und da auch ihre generelle Haltung transportieren, wie sie denn zum Thema Menschenrechte stehen. wie stehen Menschen zum Thema Korruption, wie stehen sie zum Thema Fairplay, Doping oder Matchfixing. Und müssen sich im Zukunft bei der Auswahl ihrer Partner oder bei der Vergabe von Veranstaltungen sozusagen einbringen. Und sagen, wir wünschen uns, das wir dort nicht in Misskredit geraten können."
"Eines ist erreicht mit dieser Wahl, sieben Jahre lang das Auge der Weltöffentlichkeit auf China richtet, strikter als das ohnehin schon der Fall ist. Und diese strenge Beobachtung kann auch wieder zum Wandel beitragen."
Diese Erwartungen sind aber nicht erfüllt worden, sagte Dagmar Freitag, SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses im Deutschlandfunk.
"Wenn ich auf Peking 2008 schaue, die Welt schaut auf Peking, hat auf China geschaut, was hat sich verbessert im Nachgang zu den Olympischen Spielen, geht es den Wanderarbeitern heute besser, ganz sicher nicht. Geht es den Oppositionellen heute besser, ganz sicher nicht."
Trotzdem fordern Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch keinen Boykott von Sport-Großereignissen in diesen Ländern. Deutschland-Chef Wenzel Michalski:
"Man darf solche Sport-Großereignisse in solche Länder vergeben, wenn man sich nicht zum Propagandabüttel dieser Regime macht."
Menschenrechtsorganisationen haben entsprechende Kriterien entwickelt und fordern diese bei den Sportverbänden auch ein. Aber auf diese Schreiben erhalten sie meistens keine Reaktion. Wenzel Michalski:
"Weil die Sportverbände sich herausreden, dass Sport mit Politik nichts zu tun hat. Also wenn ich in einem Land, in einer heiklen politischen und Menschenrechts-Situation bin, wird die ganze Sache politisch, eindeutig."
Dabei fordern sie noch nicht einmal politische Statements von Sportlern. Jedoch sollten die Politiker wie im Fall der Ukraine, die Gelegenheit nutzen, um mit starken Worten die Missstände dort anzuprangern. Beim Thema Ukraine bemängelt Michalski, dass nur der Fall Timitschenko kritisiert wird und dabei alle anderen Missstände in der Ukraine außer Acht gelassen werden. Aber der Deutschland-Chef von Human Rights Watch bemängelt auch die Doppelmoral:
"Oft stehen wirtschaftliche und strategische Interessen dem Menschenrechtsgedanken zuwider, wir sehen wirklich eindeutig ein Hofieren von Staaten, in denen mindestens genauso die Menschenrechte unterdrückt werden wie in der Ukraine. Aber weil es dort Bodenschätze gibt oder große Handelspartner oder wir sie aus militärischen Gründen als Partner brauchen, ist man eben dort, was Menschenrechte betrifft, und Demokratie und Freiheit, blind. Doppelstandards sind leider Alltag in der deutschen Außenpolitik."
Ähnlich ist es auch in der Wirtschaft. Sponsoren hatten in der Vergangenheit oft Probleme mit der Krisen-PR, wenn sich Proteste gegen die Gastgeberländer von Sport-Großereignissen erhoben. Als Reporter ohne Grenzen 2008 vor Olympia in Peking die Olympiasponsoren aufforderte, sich für die Menschenrechte einzusetzen, reagierte adidas-Chef Herbert Hainer so:
"Wir lassen uns auch nicht in moralische Haftung für einen Zustand nehmen, den wir weder herbeigeführt noch zu verantworten haben."
Oliver Kaiser, Vorsitzender des Sponsoren-Fachverbandes FASPO, fordert deshalb ein anderes Verständnis bei den Unternahmen. Wie gehen sie mit politischen Themen um, wie mit Doping, Korruption oder Matchfixing. Welche Möglichkeiten haben sie, aus diesen Vereinbarungen herauszukommen, um die Marke und das Unternehmen zu schützen:
"Aber was die Sponsoren tun müssen, sie müssen sich Gedanken machen, und da auch ihre generelle Haltung transportieren, wie sie denn zum Thema Menschenrechte stehen. wie stehen Menschen zum Thema Korruption, wie stehen sie zum Thema Fairplay, Doping oder Matchfixing. Und müssen sich im Zukunft bei der Auswahl ihrer Partner oder bei der Vergabe von Veranstaltungen sozusagen einbringen. Und sagen, wir wünschen uns, das wir dort nicht in Misskredit geraten können."