Seit einigen Jahren zeigt sich ein immer größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit, und seit den 1990ern wurde das Design durch die Entwicklung der Webbrowser und die zunehmende Nutzung des Internets geprägt: Im Vitra Design Museum in Weil am Rhein zeigt die Ausstellung "After the Wall. Design seit 1989" Designobjekte der vergangenen drei Jahrzehnte.
"Demokratisches Design"
Das erste Objekt, gleich zu Beginn der Ausstellung sei eine große, blaue Ikea-Tasche, erzählte die Kuratorin Erika Pinner im Dlf. Ikea-Design sei allen Besucherinnen und Besuchern bekannt, außerdem habe das Unternehmen 1991 "die ersten Shops in Polen, Ungarn und Tschechien aufgemacht, das war ein großer Umbruch", so Pinner. Zudem seien Objekte einer Kollektion von 1995 als "demokratisches Design", was jeder kaufen kann, vermarktet worden. Man sehe also an einem solchen Objekt, wie sehr sich "viele gesellschaftliche Änderungen" im Design zeigen.
Ein anderes Beispiel sei der Flacon für "CK one" aus dem Jahr 1994 - ein minimalistisches Unisex-Objekt: Für die Generation X seien fließende Geschlechteridentitäten "ein riesiges Thema gewesen", und das spiegele sich auch im Objekt wieder.
Was die Digitalisierung anbetreffe, so meint Erika Plinner, diese habe "nicht nur Spuren hinterlassen", sondern man könne gar nicht mehr entscheiden, was nicht digital sei. Es gäbe zum Beispiel kaum Stühle in der Ausstellung, die nicht mit dem 3D-Drucker produziert worden seien. Auch Open Source spiele eine große Rolle: "Jedes Objekt ist betroffen vom Internet", so die Kuratorin im Corsogespräch.
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