Noch ist sie nicht eröffnet und wird schon bekrittelt: Die bereits in San Francisco gezeigte Schau hat den Titel "Contemporary Muslim Fashions".
Vergessen werde dabei, dass es um die Vielfalt von Moden gehe, so die Kuratorin des Frankfurter Museums, Mahret Ifeoma Kupka. "In der Diskussion wird sehr viel über das Kopftuch gesprochen, was in der Ausstellung tatsächlich nur einen ganz kleinen Teil einnimmt." In den USA sei die Schau sehr positiv aufgenommen worden - auch von den muslimischen Communities, mit denen man zusammengearbeitet habe.In Frankfurt wurde allerdings schon im Vorfeld mit Protesten gegen die Präsentation gerechnet.
Der repressive Anteil, den muslimische Mode haben könne, sei von den Austellungsmachern bedacht und thematisiert worden, aber: "Der Schwerpunkt liegt ganz eindeutig auf dem Teil, der selbstbestimmt, frei von Frauen gewählt und kreativ gestaltet wird", so Kupka. Die aktuelle Kritik sei ein sehr deutscher, europäischer Diskurs, der gerne vergesse, dass ein Stück Stoff um den Kopf in unterschiedlichen Kontexten etwas sehr unterschiedliches bedeuten könne. "Wir versuchen mit der Ausstellung, festgefahrene Vorstellungen, Stereotypen aufzubrechen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Ausstellung: "Contemporary Muslim Fashions"
Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main
5. April – 15. September 2019
Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main
5. April – 15. September 2019