Klarheit, Nüchternheit, Effizienz – so könnte man die Maxime der Bauhaus-Schule zusammenfassen. Bis heute prägt die sogenannte "Talentschmiede der Moderne" Kunst, Architektur und Design. Zum 100. Jubiläum des Bauhaus in diesem Jahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen deutschlandweit. Auch die Folkwang Universität der Künste in Essen schließt sich an.
Lehrende und Studierende gehen in einer Ausstellung der Frage nach, ob und inwieweit Konzepte des Bauhauses für eine heutige Generation von Gestaltern noch relevant sind. Der Titel der Ausstellung lautet "Das beseelte Ding. Vom Geist der Gestaltung". Christian Schreckenberger ist Dozent an der Folkwang Universität der Künste und hat die Ausstellung mit konzipiert.
Neue Fragen und Herausforderungen
Das Bauhaus gründete sich kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Die Weimarer Republik war noch jung. Es gab Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut und andere soziale Missstände. Das Bauhaus reagierte auf diese Lebenswirklichkeit. Probleme von damals gibt es natürlich auch noch heute, wie Christian Schreckenberger im Dlf sagte: "Zum Beispiel soziale Ungleichheit." Darüberhinaus seien aber heute noch neue Fragen dazu gekommen - wie zum Beispiel Umweltfragen, Geschlechteridentität und Gleichberechtigung, meinte Schreckenberger. Darauf würden die Studierenden versuchen, Antworten zu finden - in der Forschung und in ihrer praktischen Arbeit.
Auf die Frage, wie prägend das Bauhaus für eine jüngere Generation von Gestaltern ist, sagte Schreckenberger: "Ich glaube, dass der Gedanke nicht immer im Kopf der Studierenden ist, aber dass er immer noch wichtig ist, wenn man Bauhaus als eine Verschwägerung oder Verschwisterung von bildender und angewandter Kunst versteht."
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