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Ausstellung "Das Junge Rheinland"
Künstlerischer Aufbruch im Westen

Vor 100 Jahren gründete sich die Künstlergruppe "Das Junge Rheinland". Neben prominenten Namen wie Otto Dix und Max Ernst, gehörten ihr auch Künstler an, die heute fast in Vergessenheit geraten sind. Eine Ausstellung in Düsseldorf entdeckt sie jetzt wieder - zu Recht!

Jörg Biesler im Gespräch mit Anja Reinhardt |
    Arthur Kaufmanns "Zeitgenossen" von 1925 in der Ausstellung "'Zu schön, um wahr zu sein.' Das Junge Rheinland" im Kunstpalast Düsseldorf. Am 24. Februar 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung der Künstlervereinigung "Das Junge Rheinland".
    Arthur Kaufmann gehörte zu den Gründern der Künstlergruppe "Das Junge Rheinland" - sein Werk "Zeitgenossen" ist jetzt in der Düsseldorfer Ausstellung zu sehen (Stefan Arendt / LVR-ZMB)
    In den sechziger und siebziger Jahren avancierte das Rheinland mit Städten wie Düsseldorf und Köln zu den wichtigsten Kunstzentren der Welt: Gerhard Richter, die Künstlergruppe Zero oder Rosemarie Trockel lebten und arbeiteten hier. Aber auch gut 50 Jahre zuvor zentrierte sich die Kunst-Avantgarde bereits am Rhein: 1919 wurde in Düsseldorf die Künstlergruppe "Das Junge Rheinland" gegründet.
    Rund 400 Künstler gehörten der Gruppe an, darunter auch Otto Dix und Max Ernst. Anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Vereinigung, zeigt das Museum Kunstpalast in Düsseldorf jetzt eine Ausstellung mit dem Titel "Zu schön, um wahr zu sein". Die Ausstellung berücksichtigt verständlicherweise nicht alle 400 Mitglieder der Gruppe, sondern trifft eine Auswahl, wie Kunstkritiker Jörg Biesler im Dlf berichtete. Zwölf Künstler und zwei Künstlerinnen werden in Düsseldorf vorgestellt - darunter bei weitem nicht nur bekannte Namen.
    Ausstellung macht vieles richtig
    Das Museum nutze die großen Namen, um den Besuchern auch die zweite und dritte Reihe vorzustellen, sagte Biesler. So begegne man in Düsseldorf auch unbekannteren Künstlern wie Gert Wollheim, einem begnadeten Zeichner, oder Lotte Prechner, einer damals von der Kritik gefeierten Künstlerin, die dann völlig in Vergessenheit geraten sei. Bieslers Fazit: "Wenn eine Ausstellung das schafft, aus den eigenen Beständen nochmal so etwas herauszuholen, das für viele Leute wirklich eine große Entdeckung ist, dann hat man Vieles richtig gemacht."