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Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin
Willkommen in Jerusalem

Das Jüdische Museum Berlin zeigt eine große Themenausstellung über die Metropole, die US-Präsident Trump jetzt als Hauptstadt Israels anerkannt hat. "Welcome to Jerusalem" widmet sich der Geschichte dieser so umstrittenen Stadt. Die Religion steht im Zentrum. Unvermeidlich!?

Andreas Main im Gespräch mit Benedikt Schulz |
    In drei Sprachen steht "Welcome to Jerusalem" über dem Eingang des Jüdischen Museums
    In drei Sprachen steht "Welcome to Jerusalem" über dem Eingang des Jüdischen Museums (Deutschlandradio / Andreas Main)
    Während sich die politischen Nachrichten über Jerusalem überschlagen, eröffnet das Jüdische Museum in Berlin seine seit langem geplante Ausstellung über die Stadt.
    Die Ausstellung bekommt durch Donald Trumps Entscheidung und die Reaktionen der Palästinser eine unerwartete Aktualität. "Für dieses Timing können wir nichts", sagte Museumsdirektor Peter Schäfer vor der Eröffnung. "Unsere Ausstellung will keine Lösungen anbieten, aber sie kann Verständnis für die besondere Situation Jerusalems wecken und den Besuchern helfen, sich ein eigenes Urteil zu bilden."
    Seit Jahrhunderten ungelöster Streit
    Auf rund 1.000 Quadratmetern wird anhand ausgewählter Themen die Geschichte Jerusalems erzählt. Zu sehen sind historische Exponate, künstlerische Reaktionen und aktuelles Videomaterial. So erklären die Ausstellungsmacher, warum die Stadt für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen wichtig ist. Und warum dieser Konflikt seit Jahrhunderten ungelöst ist.
    Jerusalem ist ein Pulverfass: als Hauptstadt des seit 1948 bestehenden Staates Israel und als beanspruchte Hauptstadt eines künftigen Staates Palästina. Der Staat Israel erklärte Jerusalem bereits 1950 zu seiner Hauptstadt - doch international anerkannt ist das bis heute nicht. Die politische Zukunft dieser geschichtsträchtigen Stadt ist und bleibt umstritten. An dieser Frage entzünden sich immer wieder gewalttätige Konflikte. Dem setzt die Berliner Ausstellung nüchterne Aufklärung entgegen. Und sie porträtiert Menschen aller Couleur in einer Weise, dass Jerusalem ein Gesicht bekommt. Oder besser: viele Gesichter.
    "Welcome to Jerusalem" erkundet den Alltag und historischen Horizont der umstrittenen Stadt, die für Juden, Christen und Muslime spirituelles Zentrum ist
    "Welcome to Jerusalem" erkundet den Alltag und historischen Horizont der umstrittenen Stadt, die für Juden, Christen und Muslime spirituelles Zentrum ist (Deutschlandradio/ Andreas Main)
    Der Streit zwischen Juden, Christen und Muslimen um die heiligen Stätten in Jerusalem gründet auf historischen Ereignissen, die Jahrhunderte oder auch Jahrtausende zurückliegen. Die Ausstellung "Welcome to Jerusalem" im Jüdischen Museum Berlin erkundet den historischen Horizont dieser Stadt. Im Spannungsfeld von Religion und Politik, beides ist in Jerusalem unauflösbar miteinander verbunden, setzen die Kuratoren der Ausstellung an, ziehen Verbindungslinien zwischen Historie und Gegenwart - zwischen Konflikt und Alltag.
    Konflikte anschaulich gemacht
    Im Gespräch schildert Andreas Main seine Eindrücke aus der Ausstellung:
    "Die Ausstellung macht deutlich: Drei monotheistische Offenbarungsreligionen tummeln sich in Jerusalem auf engstem Raum. Das muss zu Konflikten führen. Diese Verstrickungen rational, anschaulich und eingängig aufzuknoten und auseinander zu bröseln - das ist ein Verdienst, für das wir dem Jüdischen Museum Berlin und seinem Team noch lange dankbar sein werden."
    Den vollständigen Beitrag können Sie im Rahmen unseres Audio-on-demand-Angebotes sechs Monate nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.