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Ausstellung "Märklin Moderne"
Die Architektur der Modelleisenbahnfans

Flugdach, Glaskuppel, Rasterfassade - im Hobbykeller der Nachkriegszeit zeigten sich die deutschen Modelleisenbahnfans in Sachen Architektur erstaunlich modern. "Die Modellbahn galt in den 50er- und 60er-Jahren als pädagogisches und fortschrittliches Spielzeug", sagte Kurator Daniel Bartetzko im Dlf.

Daniel Bartetzko im Corsogespräch mit Sigrid Fischer |
    Märklin Bahnhofsgebäude
    Ein Märklin Bahnhofsgebäude aus dem "Toy and model museum" in Brighton, Großbritannien (imago stock&people)
    Eine Ausstellung, für die sich der Bundesinnenminister Horst Seehofer Zeit nehmen sollte: Im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt zeigt das online Magazin "moderneREGIONAL" Modelleisenbahnanlagen der Nachkriegszeit. "Märklin Moderne" heißt die Schau, und da sehe man, wie architekturbegeistert und modern die vermeintlich spießigen Modelleisenbahner wirklich gewesen seien - heißt es in der Ankündigung.
    Ein Mittel zum Rückzug
    Kurator Daniel Bartetzko erklärte im Deutschlandfunk, die Modelleisenbahn sei ein Mittel zum Rückzug gewesen: draußen die 68er, im Hobbykeller sei man ganz bei sich gewesen. Die Modellbahn von Innenminister Seehofer sei durchaus konservativ aufgestellt mit unspektakulären Gebäuden, er interessiere sich wohl mehr für das Fahren der Züge, so Bartetzko im Corsogespräch.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.