Berühmte Designobjekte tauchen immer wieder in Comics und Graphic Novels auf und geben zum Beispiel Aufschlüsse über die Persönlichkeit der Figuren. Sie verraten aber auch etwas über den Zeitgeist und seine gesellschaftlichen und gestalterischen Trends.
Den Wechselwirkungen zwischen Design und Comics geht die Ausstellung "Living in a Box" im Vitra Design Museum nach. Direktor Mateo Kries interessierte, "dass sowohl das moderne Design als auch Comics in einer gleichen Zeit entstanden sind, nämlich im späten 19. Jahrhundert und beide einen Gegenentwurf zur sogenannten Hochkultur bildeten".
Versteckte Bedeutungsträger
Designobjekte finden auf ganz unterschiedliche Art und Weise Eingang in Comics. Sie können als Hintergrund für die Geschichte fungieren, die sich entwickelt oder als Psychogramme der Protagonisten in Erscheinung treten. Sie spiegelten auch die Diskussionen, die über sie in der Gesellschaft geführt werden, sagte Kries. Designobjekte in Comics seien versteckte Bedeutungsträger. "Es gibt ja den schönen Spruch: Zeige mir, wie du wohnst und ich sage dir, wer du bist – das sieht man im Comic ganz genauso."
Science-Fiction und Pop Art
Auch Designer haben sich von Comics inspirieren lassen: "Das sehen wir vor allem seit den 1960er-Jahren", sagte Kries. Besonders Science-Fiction-Comics und die Pop Art beeinflussten Designer. "Und das setzt sich fort bis in die Postmoderne, auch in den 70er- und 80er-Jahren sieht man das, dass viele Designobjekte jetzt eben bunter, schriller, auch fast naturalistischer werden."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.