Am vergangenen Wochenende wurde in Berlin mit einem Stadtfest die Pride Week eröffnet – eine Woche lang dreht es sich bei Umzügen, Partys und Kulturevents um die Rechte der LGBT-Community; mit dem Höhepunkt der CSD-Parade am kommenden Samstag und einer Kundgebung am Brandenburger Tor.
Die Feierlichkeiten stehen hierzulande und weltweit im Zeichen der Stonewall-Unruhen von 1969. Im Schwulen Museum in Berlin werden sie begleitet von einer Ausstellung zu 50 Jahren Stonewall-Riots. "Love at First Fight!", so der Titel, zeigt "queere Bewegungen in Deutschland seit Stonewall".
Eingriff über die Mahn- und Gedenkstätten
Ein Fokus liegt auf dem Einfluss der Bewegung in der DDR, wie Birgit Bosold, eine der beiden Kuratorinnen der Schau, im Dlf erzählte. "Mitte der 80er-Jahre haben queere Gruppen in der DDR über mehrere Jahre hinweg immer wieder die staatlichen Mahn- und Gedenkstätten besucht und dort versucht, Gedenken für homosexuelle Opfer des Faschismus zu initiieren." Das sei eine politsch geschickte Strategie gewesen. "Die Mahn- und Gedenkstätten waren die Monumente des staatlichen Selbstverständnisses als antifaschistier Staat." Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten genau an diesem Punkt eingegriffen und das Selbstverständnis herausgefordert. "Sie waren relativ unangreifbar." Dennnoch seien sie von der Staatssicherheit kontrolliert worden und mit ihr in Konflikt geraten.
Wir haben noch länger mit Birgit Bosold gesprochen -
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Historische Aspekte wie diese sollen aber nicht nur in Berlin gezeigt werden. "Wir haben versucht, eine Ausstellung zu machen, die reisen kann", sagte Bosold. Die Schau könne mit kleinem Budget überall auf der Welt aufgebaut werden. "Wir nennen das Ausstellung-on-Demand: Sie existiert auf einem USB-Stick, und dann gibt es ein einfaches Manual, wie sie die Ausstellung vor Ort mit einfachen Mitteln produzieren können."
Die Schau werde in Kooperation mit dem Goethe-Institut in mehreren Städten in Nordamerika gezeigt. "Man braucht sie nur auszudrucken und zu installieren."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.