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Australiens Ritt auf der Kohle
Ein Kontinent kämpft um seine Zukunft

Australiens Premierminister Tony Abbott will den weiteren Ausbau der Kohleförderung voranbringen. Doch in der Gesellschaft des Landes klafft ein immer größer werdender Spalt - zwischen denen, die sich vor einer Zukunft mit der Kohle fürchten und jenen, die Angst haben vor einer Zukunft ohne.

Von Monika Seynsche |
    "Kohle ist gut für die Menschheit". Mit diesen Worten weihte Australiens Premierminister Tony Abbott im Oktober 2014 die Caval Ridge Kohlemine in Zentral-Queensland ein. Kohle sei ein essenzieller Teil der wirtschaftlichen Zukunft Australiens und der ganzen Welt, fügte er noch hinzu. Das sind Sätze, die Christine Milne, Parteivorsitzende der Australischen Grünen, mit Schrecken erfüllen.
    "Tony Abbott leugnet den Klimawandel.Er sitzt einer Regierung von Klimawandelleugnern vor und hat seinen ganzen Wahlkampf darauf aufgebaut, dass es den Klimawandel nicht gibt. Und kaum war er Premierminister, hat er angefangen, sämtliche Klimaschutzmaßnahmen der Vorgängerregierung rückgängig zu machen. Dabei hat ihm Clive Palmer geholfen, der Chef der Palmer United Party. Die Stimmen dieser Partei haben es der neuen Regierung ermöglicht, die Abschaffung des CO2-Preises im Parlament durchzusetzen. Clive Palmer ist aber gleichzeitig ein Bergbaumilliardär, der im Galillee Basin in Queensland seine eigene Kohlemine eröffnen möchte."
    Nur drei Monate nach dem Machtantritt Tony Abbotts wurde der Bau dieser Mine von der Australischen Regierung genehmigt. Sie soll pro Jahr 40 Millionen Tonnen Kohle für den Export liefern. Und sie steht wie kaum eine andere für die australische Abkehr von der Klimapolitik. Der Deutsche Klimaökonom Frank Jotzo lebt seit fast 20 Jahren in Australien und forscht an der Australischen Nationalen Universität in Canberra.
    Tony Abbott
    Tony Abbott (AP)
    "Es hat in der australischen Klimapolitik mehrere ganz große Umschwünge gegeben über die Jahre. Und der letzte war wohl der größte, von einer sehr, sehr progressiven Einstellung zur Klimapolitik, wo Australien wirklich in mancher Hinsicht eigentlich weltführend war in Sachen der Mechanismen die da eingebracht wurden, hin zu einer Politik, die am Anfang aussah als gäbe es überhaupt keine Klimapolitik mehr."
    Im Jahr 2012 hatte Australien einen CO2-Peis eingeführt, ein System, das dem Europäischen Emissionshandel ähnelt. Für jede ausgestoßene Tonne des Treibhausgases musste seitdem ein fester Preis bezahlt werden. Die Abschaffung dieses CO2-Handels sei während des Wahlkampfs das große Thema gewesen, sagt Frank Jotzo. Tony Abbott und seine Liberal Party machten den CO2-Preis und den Ausbau der erneuerbaren Energien für die gestiegenen Stromkosten verantwortlich und gewannen damit Wählerstimmen.
    "Die Strompreise in Australien sind in den letzten fünf bis sieben Jahren enorm gestiegen, je nach Bundesstaat bis zu 80 Prozent."
    In Sydney zum Beispiel kostet die Kilowattstunde Strom heute umgerechnet bis zu 37 Eurocent. Das ist deutlich mehr als in Deutschland und fast jedem anderen Land der Welt. Gerade kleine Firmen und Bauernhöfe brachten die Strompreise in akute Existenznöte. Aus Angst vor noch höheren Kosten wählten sie Tony Abbott. Allerdings hatte der Anstieg der Preise in Wirklichkeit kaum etwas mit dem CO2-Preis zu tun, dafür aber sehr viel mit dem Ausbau der Stromnetze.
    "Und der Grund dafür ist zweifaltig, erstens es wird heißer. Und besonders die Sommernachmittage sind oft unerträglich heiß in vielen Teilen Australiens. Und zum zweiten hat man sehr viel Geld in Australien. Das heißt, tut man die zwei Sachen zusammen, sieht man, dass die Leute sich Klimaanlagen kaufen und einbauen und dann auch betreiben. Und so haben wir enorme Spitzen in der Elektrizitätsnachfrage an heißen Sommernachmittagen. Und weil das ganze Regularium um die Stromwirtschaft herum darauf ausgelegt ist, dass es niemals einen Stromausfall geben soll, muss man natürlich enorm investieren in die Infrastruktur um auch an diesen fünf oder zehn extrem heißen Tagen mit extrem hoher Stromnachfrage den ganzen Bedarf abdecken zu können."
    Dieser Netzausbau sei für 60 bis 70 Prozent des Preisanstieges verantwortlich, sagt Frank Jotzo. Der CO2-Preis allein hätte die Stromkosten höchstens um 10 bis 12 Prozent erhöht. Aber im Wahlkampf habe die konservative Liberal Party einfach beide Faktoren zusammengemischt, um Stimmung gegen den Klimaschutz zu machen.
    "Die anderen Aspekte, die man angegangen hat, das wichtigste war das Erneuerbare-Energien-Ziel. Es gibt ja ein Ziel, eine bestimmte Anzahl von Gigawattstunden der Elektrizität mit Erneuerbaren aufzufüllen, das ist ein recht stetiger Anstieg bis zum Jahr 2020. Und die konservative Partei hat allem Anschein nach den Plan gehabt, dieses Ziel komplett abzuschaffen."
    Abschaffung des CO2-Preises half dem Bergbau
    Bisher ist dieser Plan am Widerstand des Parlaments gescheitert. Immer wieder jedoch bekräftigt Premierminister Tony Abbott, wie wichtig die Kohle für Australiens Zukunft sei. Vor allem aber ist Kohle wichtig für die Macht in Australien. Der Bergbaumilliardär Clive Palmer ist nicht das einzige Beispiel für die engen Bande zwischen Politik und Kohle. Ein anderes ist Gina Rinehart. Die Begbaumagnatin gilt als reichster Mensch Australiens. Und diesen Reichtum nutze sie, um ihren Einfluss geltend zu machen, vermutet Christine Milne von den Grünen.
    "Gina Rinehart hat australische Politiker der Liberal Party 2011 in ihrem Privatjet nach Indien geflogen, zu einer Hochzeit in der Familie eines der größten indischen Kohlemagnaten. Ich denke, das hat sie getan, um den Indern zu zeigen, wie weit ihre Macht in die Australische Politik hineinreicht und dass es deshalb eine gute Idee ist, in Gina Rineharts Minen zu investieren. Und genau so ist es geschehen - sie haben investiert."
    Die neue australische Klimapolitik seit Tony Abbotts Machtantritt und besonders die Abschaffung des CO2-Preises hat der Bergbauindustrie sehr geholfen. Das gibt auch Michael Roche zu. Er ist Geschäftsführer des Queensland Ressource Council in Brisbane, der Interessenvertretung der Bergbauindustrie im zweitgrößten Bundesstaat Australiens.
    "Der hohe CO2-Preis, der höher war als irgendwo anders auf der Welt, hat die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie belastet. Zu der Zeit hatten wir einen hohen Wechselkurs, den sehr hohen CO2-Preis und generell eine hohe Steuerlast. Alles zusammen hat der Rohstoffindustrie geschadet, genauso wie den stromintensiven Teilen der weiterverarbeitenden Industrie, etwa der Aluminiumindustrie."
    Zu den Klimaverhandlungen in Warschau im Dezember 2013 schickte Premierminister Tony Abbott kein einziges Mitglied seiner Regierung. Ein knappes Jahr später versuchte er händeringend, das Thema Klimawandel von der Agenda des G20-Gipfels in Brisbane zu verbannen. Dabei wird Australien allen Klimaprognosen zufolge stärker unter dem Klimawandel leiden als jede andere Industrienation. Es ist heute schon der trockenste bewohnte Kontinent der Welt. Gerade für den Südosten des Landes, wo die überwiegende Mehrheit der Australier lebt, prognostizieren die Klimamodelle eine weitere, deutliche Abnahme der Niederschläge. Hitzewellen und Dürren könnten dort häufiger auftreten. Für den Norden des Landes werden mehr tropische Stürme und Überflutungen erwartet.
    Gruppenfoto beim G20-Gipfel in Brisbane
    Gruppenfoto beim G20-Gipfel in Brisbane (dpa/picture alliance/Metzel Mikhail)
    Im Universitätsviertel von Melbourne duckt sich ein altes weißes Gebäude zwischen gläsernen Hörsälen und Forschungszentren. Hinter den Schiebetüren liegt ein großer Raum, bis auf den letzten Platz gefüllt mit jungen Leuten zwischen Pappkartons und Laptops. Die Zentrale der Australischen Jugendklimakoalition AYCC. Eine Organisation mit mehr als 100.000 Mitgliedern.
    "Die Australische Jugendklimakoalition hat mehr Mitglieder als alle politischen Parteien zusammen. Ich denke, das liegt daran, dass den jungen Menschen bewusst ist, dass der Klimawandel ihre Zukunft bestimmen wird. Und gleichzeitig sehen sie so viel Apathie auf Seiten der politischen Parteien. Unsere Regierung versucht uns zurück zu reißen in die Vergangenheit. Wenn Sie ein junger Mensch sind, den dieses Thema hier in Australien beschäftigt, dann treten Sie keiner politischen Partei bei, sondern einer Gruppe wie dem AYCC."
    Lucy Manne ist Ende zwanzig und sitzt auf einem alten Sofa im Büro des AYCC, dessen Co-Direktorin sie ist. Aktuellen Meinungsumfragen zufolge ist die Mehrheit der Australier anders als ihre eigene Regierung für einen besseren Klimaschutz. Und so organisieren sich viele jenseits der Politischen Ebene und versuchen den Kohleprojekten den Geldhahn abzudrehen. Die Australische Jugendklimakoalition hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kohleförderung im Galillee Basin zu verhindern. Diese Lagerstätte bildet eines der größten bislang unberührten Steinkohlevorkommen der Welt.
    "Wir wollen nicht, dass Australien dieses riesige Kohlereservoir öffnet. Deshalb sind wir zurzeit dabei, die australischen Banken davon zu überzeugen, dass sie nicht in neue Kohlehäfen im Great Barrier Reef investieren, die für den Abbau dieser Kohle notwendig wären. "
    Wissenschaftler und Umweltschützer fürchten, dass der Bau und Betrieb dieser Häfen das empfindliche Ökosystem des Great Barrier Reefs stören und große Schäden in dem zum Weltnaturerbe gehörenden Korallenriff anrichten könnte. Bislang haben Lucy Manne und ihre Mitstreiter durch Kampagnen, Online-Petitionen und Gespräche mehrere internationale Banken, unter anderem die Deutsche Bank, sowie eine große australische Baufirma dazu bewegt, sich nicht zu beteiligen an der Finanzierung und dem Bau der Häfen.
    Luftaufnahme des Great Barrier Riffs vor der Küste Australiens
    Das Great Barrier Reef: ein empfindliches Ökosystem (picture alliance / dpa)
    In der australischen Gesellschaft klafft ein immer größer werdender Spalt. Zwischen denen, die sich vor einer Zukunft mit der Kohle fürchten und jenen, die Angst haben vor einer Zukunft ohne Kohle.
    Kohleindustrie beschäftigt mehr als 50.000 Menschen
    Im Hinterland von Brisbane steigt David Jeffries in einen riesigen gelb angestrichenen Kipplader. Er trägt die blau-orangene Warnkleidung der Minenarbeiter.
    "Ich stamme hier aus der Gegend. Meine Freundin und ich leben keine 20 Minuten die Straße hinunter. Da züchten wir Rinder auf unserer Farm und kommen hierher zum Arbeiten."
    Seit sechs Jahren fährt David Jeffries Bagger und Kipplader durch die New Acland Mine in der Nähe des kleinen Städtchens Oakey. Der Job ist gut bezahlt. Selbst ungelernte Arbeiter verdienen hier umgerechnet mehr als 70.000 Euro pro Jahr. Ohne die Arbeit in der Mine könnte er seine Farm nicht halten, sagt David Jeffries.
    "Es wäre schrecklich, wenn die Kohleindustrie noch mehr Stellen streichen müsste. Es haben schon viele Leute ihren Job verloren und das ist traurig. Es ist traurig für die Gemeinden auf dem Land. Wenn diese Mine hier keine Genehmigung für die nächste Ausbauphase bekommt, wäre das fatal für Toowoomba, Oakey und all die anderen Gemeinden in der Gegend. Wir müssten wegziehen und woanders nach Arbeit suchen. Das will keiner."
    Die Kohleindustrie in Australien beschäftigt mehr als 50.000 Arbeiter und hat das Land reich gemacht. Jetzt haben viele Menschen Angst um ihre Existenz. Berechtigte Angst, wie Howard Bamsey meint. Der Professor der Australischen Nationalen Universität war unter der Vorgängerregierung von Kevin Rudd viele Jahre lang Chefklimaverhandler Australiens.
    "Australien ist viel stärker als die meisten anderen Industrienationen auf die Rohstoffgewinnung als wichtigen Teil seiner Wirtschaft angewiesen. Und diese genauso wie die von ihr abhängige herstellende Industrie sowie ein Teil unserer Landwirtschaft sind treibhausgasintensive Industriezweige. Deshalb ist Australien sehr verwundbar, wenn es um den Wandel hin zu weniger Emissionen geht und reagiert sehr sensibel auf Klimaschutzmaßnahmen, die im eigenen Land oder anderswo getroffen werden."
    Zurzeit werden in Australien über 80 Prozent des heimischen Energiebedarfs durch Kohlekraftwerke gedeckt. Beim Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 belegt das Land einen Spitzenplatz. Der Export von Kohle ist von enormer Bedeutung für die Wirtschaft. Das alles zusammengenommen bedeute, sagt Howard Bamsey, dass Australien seine gesamte Wirtschaft massiv umstrukturieren müsste, wenn es mithalten will beim internationalen Klimaschutz.
    "Die Industriezweige, die besonders treibhausgasintensiv sind, und sich dementsprechend besonders stark verändern müssten, werden immer versuchen, einen leichteren Weg zu finden, oder die Veränderungen ganz zu vermeiden."
    Deshalb sei es gerade für Australien so wichtig, eine Regierung zu haben, die das Land mit verlässlichen Regeln und Gesetzen in eine emissionsärmere Zukunft führe. Die Regierung unter Tony Abbott tut aber das genaue Gegenteil. Sie schafft Regeln und Gewissheiten ab und setzt einzig auf die Kohle.
    Die Folgen dieser Politik sind im ganzen Land zu spüren. Etwa in Sydney, wo sich einige Busminuten vom Zentrum entfernt der Campus der Universität von New South Wales erstreckt. Hier leitet Iain MacGill das Zentrum für Umwelt- und Energiemärkte.
    "Der Einsatz von erneuerbaren Energien im großen Maßstab ist in Australien faktisch zum Stillstand gekommen, weil niemand weiß, wie es mit unserem Erneuerbare-Energien-Ziel weitergeht."
    Bislang habe sich die neue Regierung zwar noch nicht damit durchsetzen können, das Erneuerbare-Energien-Ziel komplett abzuschaffen, aber die Unsicherheit unter den Firmen sei groß. Obwohl der trockene, sonnige und windige Kontinent beste Voraussetzungen für die erneuerbaren Energien liefere, traue sich kaum noch jemand einen Wind- oder Solarpark zu bauen.
    "Und wenn Sie einen ganzen Industriezweig so zum Stillstand zwingen, fangen die Firmen natürlich an, sich im Ausland umzuschauen. Wir laufen also Gefahr, unsere über Jahre hinweg aufgebaute Industrie und Expertise zu verlieren."
    Das gleiche gelte für die Hochschulen, sagt der Professor für Elektroingenieurwesen an der Universität von New South Wales. Die Gelder für Forschung in Erneuerbare Energien seien von der konservativen Regierung massiv zusammengestrichen worden. Immer mehr Forscher kehrten Australien auf der Suche nach Arbeit den Rücken. Trotzdem bleibt Iain MacGill optimistisch.
    "Die Kohleindustrie steht vor einer existenziellen Herausforderung und es fällt mir schwer, eine positive Zukunft für die Kohle in einer Welt zu sehen, in der die Kohlendioxidemissionen immer stärker sinken müssen. Gleichzeitig entwickeln sich die Erneuerbaren Energien weiter, die Technologien werden besser und billiger. Ich denke, vielen Leuten in der Kohleindustrie ist klar, dass das hier möglicherweise ihr Todeskampf ist. Also kämpfen sie so hart wie sie können."
    Und bei diesem Kampf habe ihnen die Regierung mit ihrer kohlefreundlichen Politik nur auf den ersten Blick geholfen, sagt Nathan Fabian. Er ist der Geschäftsführer der Investors Group on Climate Change, einer Vereinigung von Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und anderen Investoren. Die jetzige Situation in Australien ohne klare und verlässliche Regelungen zum Klimaschutz stelle ein großes Problem für alle Industriezweige dar, sagt er. Auch für die Kohleindustrie.
    "Denn es ist hart für uns Investoren zu investieren. Wir wissen nicht, welche Klimaschutzregeln in Zukunft für Energieunternehmen gelten werden. Deshalb können wir nicht entscheiden, wo unser Geld am besten aufgehoben ist, also investieren wir zurzeit weder in die sauberen noch in die energieintensiven Technologien in Australien."
    Jetzt in eine Kohlemine zu investieren, wäre seiner Ansicht nach eine Vergeudung von Kapital.
    "Kohleprojekte, ganz egal ob es Minen oder Kraftwerke sind, haben ja eine Lebensdauer von 20 bis 40 Jahren. Wir wissen aber, dass es nicht möglich sein wird, diese Projekte so lange gewinnbringend zu betreiben. Das heißt, wir könnten jetzt in ein Kohlekraftwerk oder eine Mine investieren und würden drei, vier, vielleicht sogar fünf oder sechs Jahre lang Gewinne erwirtschaften. Aber dann fangen wir an, Geld zu verlieren, sobald die weltweiten Emissionen immer stärker reduziert werden."
    Nathan Fabian vermutet, dass die extrem kohlefreundliche Politik in Australien nur eine vorübergehende Erscheinung sein wird. Denn ohne Geld kann keine Kohlemine öffnen, kein Hafen gebaut werden. Ähnlich sieht es der ehemalige Chefklimaverhandler Australiens, Howard Bamsey von der Australischen Nationalen Universität in Canberra.
    "Die Welt wird die Konsequenzen des Klimawandels nicht ignorieren. Es wird eine globale Antwort geben. Die zeichnet sich im Rest der Welt jetzt schon ab. Wir sehen das Dutzende von Ländern recht aggressive Klimaschutzmaßnahmen angehen. Es ist ein Thema, dessen Zeit gekommen ist."
    Wenn Australien auf der politischen Weltbühne nicht völlig abgehängt werden wolle, müsse es sich bei der nächsten Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Paris für strenge Klimaschutzmaßnahmen einsetzen. Einzig Christine Milne, die Parteivorsitzende der Grünen, warnt vor trügerischer Hoffnung.
    "Der Rest der Welt sollte sich nicht einlullen lassen, in ein falsches Gefühl der Sicherheit. Solange die Regierung von Tony Abbott an der Macht ist, wird Australien jeden Versuch torpedieren, ein sinnvolles weltweites Klimaabkommen in Paris zu erreichen."