Ausweisung von ARD-Mitarbeitern
Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

Das Auswärtige Amt hat wegen der Ausweisung von zwei ARD-Mitarbeitern aus Russland den russischen Botschafter einbestellt. Außenministerin Baerbock sagte, die Ausweisung sei inakzeptabel, und die von Russland vorgebrachte Begründung sei "schlicht falsch und gelogen".

    Detailaufnahme Auswärtiges Amt, Werderscher Markt, in Berlin
    Das Auswärtige Amt bestellt den russischen Botschafter ein (Archivbild). (picture alliance/imageBROKER/Karl-Heinz Spremberg)
    Man verurteile das in aller Deutlichkeit. Russland führe eine Propagandaschlacht mit falschen Behauptungen. Das Außenministerium in Moskau hatte die Ausweisung gestern mit der angeblichen Schließung des Berliner Büros eines russischen Fernsehsenders begründet. Das Auswärtige Amt wies dies bereits gestern zurück und betonte, die Bundesregierung habe das Büro des Senders nicht geschlossen. Das Berliner Landesamt für Einwanderung erklärte, man habe fünf Personen, darunter Mitarbeiter russischer Medien, die Aufenthaltserlaubnis verweigert.

    Reporter ohne Grenzen spricht von "willkürlicher Vergeltungsmaßnahme"

    Die Organisation Reporter ohne Grenzen bezeichnete die Ausweisung von ARD-Korrespondent Frank Aischmann und einem technischen Mitarbeiter des ARD-Studios in Moskau als willkürliche Vergeltungsmaßnahme. Ihr Sprecher Resch sagte im Deutschlandfunk, es handle sich um einen grundlosen, harten Schritt sowie eine drastische Einschränkung der Pressefreiheit. Russland verbreite mit seinem "Ersten Kanal" Propaganda des Kreml in Deutschland. Dies sei mit deutschen Interessen nicht vereinbar. Die ARD-Journalisten wiederum berichteten aus Russland nach journalistischen Standards und würden grundlos ausgewiesen, meinte Resch (Audio-Link).
    Diese Nachricht wurde am 28.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.