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Auswärtiges Amt
Botschaft im Jemen geschlossen

Der Putsch der Huthi-Rebellen im Jemen zementiert sich zunehmend. Deutschland zog nun seine Diplomaten ab. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes reisten die Mitarbeiter der Botschaft heute aus. Auch andere Länder schlossen ihre Vertretungen in dem Land auf der arabischen Halbinsel.

    Huthi-Milizionäre patrouillieren am Dienstag nahe dem Präsidentenpalast in Sanaa.
    Huthi-Milizionäre patrouillieren nahe dem Präsidentenpalast in Sanaa (Aufnahme vom Januar). (picture alliance / dpa / EPA / STR)
    Die schiitischen Huthi-Rebellen hatten bereits im September die Hauptstadt Sanaa eingenommen. Vor einer Woche erklärten sie den Übergangspräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi für abgesetzt und lösten das Parlament auf. Stattdessen soll ein sogenannter Präsidentschaftsrat für zwei Jahre eine Regierung bilden. Ein sogenannter Nationalrat soll das Parlament ersetzen. Dagegen gibt es heftige Proteste der sunnitischen Mehrheit.
    Saudi-Arabien, Großbritannien, Frankreich, Italien und die Niederlande schlossen wegen der schwierigen Sicherheitslage ebenfalls ihre Botschaften. Der Jemen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdullah Saleh im Rahmen des Arabischen Frühlings im Jahr 2012 von Gewalt und schweren politischen Unruhen erschüttert. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Donnerstag in einer Rede vor dem Weltsicherheitsrat gewarnt: "Der Jemen zerfällt vor unseren Augen."
    (vic/tgs)