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Auswirkungen der Sanktionen
Ökonom: "Ich bin besorgt"

Zwar seien die unmittelbaren Auswirkungen der wechselseitigen Sanktionen zwischen EU und Russland nicht gravierend, meint der Makroökonom Gustav Horn. Doch zeichne sich derzeit eine deutliche Abkühlung der Weltwirtschaft ab. Im Zusammenspiel drohe so in wenigen Monaten eine Rezession, warnte Horn im DLF.

Gustav Horn im Gespräch mit Jürgen Zurheide |
    Gustav A. Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, aufgenommen am 10.05.2012 während der ZDF-Talksendung "Maybrit Illner" zum Thema: "Wer sparen will, wird abgestraft - wählt Europa lieber neue Schulden?"
    Zahlen der letzten Wochen hätten eine sehr deutliche Abkühlung des Wirtschaftsklimas gezeigt, sagte Wirtschaftswissenschaftler Gustav Horn im DLF. (picture alliance / dpa / Karlheinz Schindler)
    Derzeit gebe es "ein Bündel von Entwicklungen", die zu Buche schlagen. Das seien die Sanktionen gegen Russland, die aber in ihrer unmittelbaren Wirkung nicht gravierend seien. Sie hätten aber eine kumulative Bedeutung und würden dadurch einen nennenswerten Faktor bilden.
    Weltwirtschaft und Krisenherde
    Es gebe eine allgemeine Verunsicherung in der Weltwirtschaft durch die vielen Krisenherde. Dazu komme noch die Krise in Europa, "die alles andere als überwunden ist". Das zusammengenommen verunsichere derzeit Investoren sehr stark. Der wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigte sich aufgrund dieser Entwicklung im Interview besorgt.
    Deutsche Binnenkonjunktur
    "Die Binnenkonjunktur ist im Moment die Stütze der deutschen Wirtschaft." Dadurch das die Löhne stärker gestiegen sind und die Kaufkraft der privaten Haushalte zugenommen habe, hätte Deutschland eine kräftige Binnenkonjunktur, wie sie es seit Jahren nicht gegeben habe. "Das rettet uns im Moment auch noch." Aber wenn die Weltwirtschaft wegbreche, dann könnten wir uns auf Dauer nicht dieser negativen Entwicklung entziehen.
    Das vollständige Interview können Sie mindestens fünf Monate als Audio nachhören.