Denis Mukwege leitet die Panzi-Klinik für Vergewaltigungsopfer im Osten des Kongos. Dort operiert er Frauen, denen gezielt physische Unterleibsschändungen zugefügt wurden, und bietet psychologische Hilfe an. Neben seinem medizinischen Engagement setzt sich der Arzt vor allem dafür ein, dass die Weltgemeinschaft Vergewaltigung als Kriegswaffe ächtet und die Täter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt werden.
Mukwege habe sein Leben dem Schutz der Opfer gewidmet und mit seinen Mitarbeitern Tausende Menschen behandelt, die sexuelle Gewalt in Kongo erlebt hätten, erklärte das Komitee. Er habe sich wiederholt dafür ausgesprochen, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen keine Kriegsstrategie oder -waffe sein dürfe. Mukwege sei so auf nationaler wie auf internationaler Ebene zu einem Symbol für dem Kampf gegen sexuelle Gewalt in Kriegs- und Konfliktgebieten geworden.
Mukwege wurde für seine Unterstützung für Vergewaltigungsopfer bereits mehrfach ausgezeichnet: 2008 bekam er den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen, im Jahr 2013 den Alternativen Nobelpreis sowie im Jahr 2014 den Sacharow-Preis.
Nadia Murad ist eine der 1.100 Jesidinnen, die über ein Sonderkontingent aus dem Irak nach Baden-Württemberg geholt wurden. Sie hat sexuelle Gewalt durch den sogenannten Islamischen Staat erlebt. Nachdem sie der Folter entkam, sprach sie öffentlich über ihr Leiden, etwa im Dezember 2015 vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Als Zeugin dieser Gewalt habe sie offen davon berichtet, was mit ihr und anderen geschehen sei, teilte das Nobel-Komitee mit. Dabei habe sie außergewöhnlichen Mut bewiesen. 2016 wurde sie von der UNO zu Sonderbotschafterin für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel ernannt. Die 25-Jährige ist die zweitjüngste Person, die je den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam.
Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 870.000 Euro dotiert. Er wird am 10. Dezember verliehen.