Das Direktorium des Karlspreises teilte mit, Martin Schulz habe sich als Vordenker um die Stärkung des Parlaments, des Parlamentarismus und der demokratischen Legitimation verdient gemacht. Schulz nehme die Anliegen der Bürger ernst und stärke so die Identifikation der Bevölkerung mit Europa.
Schulz hatte sich frühzeitig dafür stark gemacht, dass die europäischen Parteienfamilien für die Europawahl in diesem Jahr Spitzenkandidaten benennen. Später wurde er selbst nominiert. Das Karlspreisdirektorium nannte das einen wichtigen Baustein für den Neustart der europäischen Demokratie.
Der SPD-Politiker Martin Schulz stammt aus Würselen in der Nähe von Aachen. Er ist seit 2012 Präsident des EU-Parlaments und wurde in diesem Jahr als erster Parlamentspräsident in der Geschichte für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen und gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen in Europa. Er wird traditionell an Christi Himmelfahrt vergeben und soll an Karl den Großen erinnern, der sich im Jahr 800 in Aachen zum Kaiser krönen ließ. Karl führte einheitliche Gesetze und Währung ein und wird oft als erster Vordenker des geeinten Europas gesehen.
In diesem Jahr war der inzwischen aus dem Amt geschiedene Ratspräsident Herman Van Rompuy, ausgezeichnet worden.
(stfr/cp)