UKW ade
Alte Autos mit DAB+ nachrüsten - so geht's

Radiohören im Auto - das geht zunehmend über DAB+. Einige Sender sind regional schon nicht mehr via UKW empfangbar. Doch was, wenn der Wagen schon etwas älter ist? Lena Trautermann von "Auto Bild" erklärt, wie Autoradios nachgerüstet werden können.

Lena Trautermann im Gespräch mit Pia Behme |
Auf der Anzeige eines Autoradios ist die Anzeige DAB/DMB zu sehen.
Das Digitalradio DAB+ ist in Deutschland in jedem Neuwagen zu hören - in vielen älteren Autos jedoch noch nicht. (picture alliance / dpa / Jens Kalaene)
Anfang des Jahres feierte die Ultrakurzwelle (UKW) in Deutschland noch ihr 75. Jubiläum – ob sie ihren 100. Geburtstag noch erleben wird ist zumindest fraglich. Denn die vergleichsweise teure Technik wird zunehmend durch digitale Ausspielwege ersetzt, auch oder gerade im Auto. Bei Neuwagen ist DAB+ (Digital Audio Broadcast) seit Ende 2020 Pflicht.
Das dafür nötige bundesweite DAB+-Netz wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut und die öffentlich-rechtlichen Sender, vor allem das Deutschlandradio, setzen darauf. Ende Juni sollen Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur in einigen Regionen Deutschlands sogar überhaupt nicht mehr über UKW empfangbar sein. Andere Sender sind von vornherein nur digital empfangbar.

Autoradios je nach Alter und Modell umrüsten

Radiohörer mit älteren Autos werden also gegebenenfalls nachrüsten müssen. Möglichkeiten dafür gebe es viele, erklärt Lena Trautermann, stellvertretende Chefredakteurin von „Auto Bild“. In älteren Autos mit Din-Schaft fürs Autoradio könne auch ohne große Vorkenntnisse recht einfach ein neues Autoradio eingebaut werden. Hier liege der Preis bei etwa 80 bis 100 Euro.
Ist schon ein modernes, fest verbautes Autoradio vorhanden, empfiehlt die Expertin DAB+-Adapter, die je nach Fabrikat etwa im Zigarettenanzünder oder an der Windschutzscheibe sitzen und die aktuell für 60 bis 80 Euro zu haben seien. Ein kompletter Austausch würde hier ein Vielfaches kosten. Die Einrichtung eines Adapters sei zudem sehr intuitiv.

„Das klassische Radio hat hier immer noch eine große Bühne“

Trautermann geht davon aus, dass das Radio im Auto auch mit DAB+ weiterhin attraktiv bleibe, auch wenn nachgerüstet werden müsse und trotz alternativer Angebote etwa durch Spotify oder Apple CarPlay. Denn das klassische Radio habe für viele Autofahrer nach wie vor einen sehr großen Stellenwert - gerade wenn es um die Verkehrsinfos gehe. Zudem sei Radio auf der „Langstrecke“ deutlich abwechselungsreicher.
„Ich denke, wenn Radiosender darauf bauen, hier ein individuelles Programm zu entwickeln, das sich auch vielleicht ein bisschen von anderen unterscheidet, dann sind sie hier sehr gut aufgestellt“, meint Trautermann.
In modernen Autos entscheiden allerdings auch die Oberflächen sogenannter In-Car-Entertainment-Systeme darüber, welche Medienangebote den Nutzern überhaupt zuerst angezeigt werden. Hier hat sich im April die Medienaufsichtsbehörde ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht) eingeschaltet und schreibt den Systeme von Audi, BMW/ Mini und Tesla vor, die Auffindbarkeit von Medieninhalten sicherzustellen - insbesondere die des Radios, das im Auto eine zentrale Rolle spiele.