Magdeburg
Zwei Tote nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt - Mann aus Saudi-Arabien festgenommen

Bei einem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat es mindestens zwei Tote gegeben. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff handelt es sich um einen Erwachsenen und ein Kleinkind. Außerdem seien 60 Personen verletzt worden, als ein Auto in die Menschenmenge gerast sei.

    Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind in Magdeburg im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt. Vorne steht ein Rettungswagen, hinten sind Weihnachtsmarktbuden zu sehen.
    Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. (dpa / Dörthe Hein)
    Haseloff war am Abend nach Magdeburg gekommen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der mutmaßliche Anschlag hatte sich gegen 19 Uhr ereignet. Die Polizei teilte mit, das Auto sei mindestens 400 Meter mit hoher Geschwindigkeit über den Weihnachtsmarkt gefahren, mitten in eine Menschenmenge hinein.
    DLF-Korrespondent Niklas Ottersbach erklärte, der Fahrer habe offenbar eine Lücke zwischen Betonabsperrungen ausgenutzt, um auf den Weihnachtsmarkt zu gelangen. Inzwischen seien große Lazarettzelte auf dem Weihnachtsmarkt aufgebaut worden. Es sei eine gespenstische Szenerie.

    Mann aus Saudi-Arabien festgenommen

    Die Polizei konnte den Fahrer kurz nach der Tat festnehmen. Wie Ministerpräsident Haseloff sagte, handelt es sich um einen Mann aus Saudi-Arabien. Er habe in Sachsen-Anhalt als Arzt gearbeitet. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und den Behörden nicht als Islamist bekannt gewesen. Weitere Details zum mutmaßlichen Täter nannte Haseloff nicht.
    Bundeskanzler Scholz schrieb im Online-Dienst X, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte den Rettungskräften.
    Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurde nach dem mutmaßlichen Anschlag geschlossen. Auch weitere Märkte in deutschen Städten wurden vorsorglich geräumt.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.