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Autobranche
PSA Peugeot Citroen wirbt mit gestiegenem Gewinn um Opel

Der französische Autobauer PSA Peugeot Citreon hat seine Jahresbilanz vorgelegt. Die fiel gut aus, aber das eigentliche Interesse galt den Aussagen zu einem Kauf von Opel. PSA-Chef Carlos Tavares kündigte unter anderem an, dass Opel ein deutsches Unternehmen bleiben solle, und gab erneut eine Job- und Standortgarantie ab.

Von Anne Raith |
    Der Vorsitzende des Autokonzerns PSA Peugeot Citroen, Carlos Tavares.
    Der Vorsitzende des Autokonzerns PSA Peugeot Citroen, Carlos Tavares. (AFP / ERIC PIERMONT)
    Es sollte über eine Stunde dauern, bis der Chef des französischen Autobauers PSA, Carlos Tavares, sich dem Thema Opel auch nur nähert:
    "We remain always open for strategic opportunities".
    Das Unternehmen sei immer offen für strategisch günstige Gelegenheiten.
    Und Opel sei für den Konzernchef eine solche Gelegenheit, um auf dem europäischen Markt zu einem "Champion" zu werden. Der zweitgrößte, nach Volkswagen. "Push to pass" heißt dann auch der jüngste Strategieplan des Konzernchefs: PSA Peugeot Citroen will nach dem harten Sanierungskurs der vergangenen Jahre nun auf die Überholspur - mit Opel.
    "Es gibt Kunden, die keine französischen Marken in Betracht ziehen, daher ist es wichtig, eine deutsche Marke wie Opel zu haben. Da ergänzen wir uns."
    Eine Art Bewerbung
    Auch deswegen solle Opel ein deutsches Unternehmen bleiben. Tavares sei zu einer Partnerschaft mit den Beschäftigten, den Gewerkschaften und der Regierung in Deutschland entschlossen und gab erneut eine Job- und Standortgarantie ab. Die Übernahme der existierenden Vereinbarungen sei eine moralische Frage.
    Auch wenn während der einstündigen Präsentation der Jahreszahlen zuvor kein Mal der Name Opel fiel, kann die Bilanz als eine Art Bewerbung verstanden werden, die beweisen soll, dass PSA Peugeot Citroen der richtige Kandidat für den Kauf ist: Der für die Aktionäre unter dem Strich verbleibende Gewinn stieg mit 1,73 Milliarden Euro fast auf das Doppelte. Zugleich kündigte PSA die erste Dividende seit sechs Jahren an. Was nach den harten Jahren, durch die das Unternehmen gegangen ist, bemerkenswert sei, so Tavares. Auch davon könne Opel profitieren:
    "Bei Opel sehe ich viele Parallelen zu unserer Situation vor vier Jahren. Das Unternehmen braucht Hilfe und PSA kann helfen. Dabei wollen wir nur für die Voraussetzungen sorgen, die Kehrtwende muss Opel schaffen."
    Nettobarmittel von fast sieben Milliarden Euro
    Was den konkreten Verlauf der Opel-Gespräche betrifft, hielt sich Tavares bedeckt. Strategische Optionen zu konkretisieren, sei kein Muss:
    "We intend to be looking at those opportunities as a nice to have, but not a must."
    Machbar aber wäre es: Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon fügte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten hinzu, die Nettobarmittel des Konzerns in Höhe von 6,8 Milliarden Euro erlaubten gewinnbringende Investitionen.
    Auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries will sich heute in Paris mit ihrem französischen Amtskollegen Sapin treffen, um über die Opel-Übernahme zu sprechen.