Palästinensische Autorin
Autoren lesen auf Frankfurter Buchmesse aus Shibli-Roman

Autorinnen und Autoren haben auf der Frankfurter Buchmesse aus dem Roman "Eine Nebensache" der palästinensischen Autorin Adania Shibli gelesen. Die Schriftstellervereinigung PEN Berlin wollte mit der kurzfristig eingeschobenen Veranstaltung dem Roman "eine Bühne geben", wie Deniz Yücel, einer der beiden Sprecher, sagte.

21.10.2023
    PEN-Berlin-Co-Sprecher Deniz Yücel (links) steht bei einer Lesung auf der Frankfurter Buchmesse am Podium.
    Frankfurter Buchmesse: Lesung der Schriftstellervereinigung PEN Berlin. (dpa / Sandra Trauner)
    Unter den Vortragenden waren auch jüdische Autoren, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Co-Sprecherin Eva Menasse verlas ein Grußwort der Schriftstellerin: "Aus meinem traurigen Schweigen heraus danke ich Ihnen, Euch und dem Publikum. Diese Zuwendung bestätigt mir, dass Literatur für viele von uns eine Lebensader ist." Neben Menasse lasen Deborah Feldman ("Unorthodox"), Tomer Dotan Dreyfus ("Birobidschan"), Sasha Marianna Salzmann ("Außer sich"), Julia Franck ("Die Mittagsfrau") und Dana Vowinckel ("Gewässer im Ziplock").
    Shibli sollte eigentlich am Freitag auf der Messe mit dem "Liberaturpreis" des Vereins Litprom ausgezeichnet werden, einer Auszeichnung für Autorinnen aus dem Globalen Süden. Die Buchmesse hatte die Verleihung jedoch kurzfristig auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der Roman war von der Kritik hoch gelobt worden, wurde aber auch wegen angeblich antisemitischer Klischees kritisiert. Der Roman thematisiert eine Massenvergewaltigung und die Tötung einer jungen Beduinin durch israelische Soldaten im Jahr 1949.
    PEN Berlin sieht die Verschiebung kritisch. "Kein Buch wird anders, besser, schlechter oder gefährlicher, weil sich die Nachrichtenlage ändert", hatte Menasse bereits vor der Messe gesagt.
    Diese Nachricht wurde am 21.10.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.