Es war ein gelungener, wenn auch kein großartiger Start für das deutsche Team bei der Handball-Europameisterschaft in Bratislava. DHB-Sportvorstand Axel Kromer ist jedoch optimistisch, dass das Team nach dem ersten Sieg gegen Belarus weiter alles geben wird.
Sehr akribisch bei der Beachtung der Bestimmungen
Bisher gibt es im Gegensatz zu anderen Mannschaften noch keine Corona-bedingten Ausfälle. Viele Mannschaften hätten Probleme, die Spieler gesund zu halten, sagte Kromer. „Wir sind aktuell Gott sei Dank noch durchgekommen“. Man sei sehr akribisch in der Beachtung der Bestimmungen. (*)
Ein mögliches Ausstiegsszenario im Falle von mehr Corona-Infektionen sei noch nicht besprochen, sagte Kromer. Ob die Europäische Handballföderation (EHF) über einen Notfallplan verfüge, sei ebenfalls nicht bekannt.
Da in den Hallen gelegentlich Zuschauer ohne Masken zu sehen seien, achte man sehr darauf, Publikum und Mannschaften zu trennen. „Natürlich atmen wir die gleiche Luft und deswegen ist da auch immer ein gewisses Risiko mit dabei in der Breite“, so Kromer. In Bratislava gelte aber die 1G-Bestimmung, das bedeute, alle seien geimpft – wenn auch nicht alle mit einer dritten Impfung geboostert.
Mit einer Auslastung von 25 Prozent in den Hallen in Bratislava fühle man sich aber deutlich sicherer als in EM-Partnerland Ungarn, wo bei den Spielen eine Auslastung von 100 Prozent zugelassen ist. Zwar werde die Stimmung des Handballs mit einer vollen Halle besser transportiert, aber auch das Risiko für Infektionen steige dadurch.
"Risiken, die leider über das Normale hinausgehen“
Um überhaupt in Ungarn spielen zu können, müsste das Team erst mal gute Platzierungen in der Hauptrunde erreichen, sagte Kromer. Gegebenenfalls werde man dann noch einmal mit der EHF in Kontakt treten. Aber: „Ich glaube, dass wir mit Sicherheit nicht sagen wollen, wir werden wegen den Corona-Bestimmungen nicht nach Ungarn reisen wollen.“
„Wir haben mit Sicherheit in der heutigen Zeit Risiken, die leider über das Normale hinausgehen. Auch die Bundesliga hätte gespielt, wenn aktuell keine EM-Pause wäre“, betont DHB-Sportvorstand Kromer.
(*) Nach dem Interview teilte der DHB mit, dass Nationalspieler Julius Kühn positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das Team muss die weiteren Vorrundenspiele ohne den Rückraumspieler bestreiten.