Der US-Finanzinvestor KKR hat eine wichtige Hürde genommen. Das amerikanische Unternehmen hält jetzt mehr als 20 Prozent der Anteile an dem deutschen Medienkonzern Axel Springer. Genau das hatte KKR zur Bedingung gemacht: Die Investmentfirma will nur dann bei Springer einsteigen, wenn es gelingt, die Marke 20 Prozent zu überschreiten. Nun teilte der Axel Springer-Konzern mit, mehr als 20 Prozent der Springer-Aktionäre hätten das Angebot bis zum Ende der Frist am 2. August angenommen. Das genaue Ergebnis werde man in den kommenden Tagen mitteilen.
Einstieg von KKR soll Wachstum beschleunigen
Und dennoch ist der Einstieg von KKR bei Springer noch nicht perfekt. Denn der "Vollzug des Angebots" stehe "weiterhin unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher, außenwirtschaftsrechtlicher und medienkonzentrationsrechtlicher Fragen". So heißt es in einer Pressemitteilung von Springer. Die Wettbewerbs- und Medienbehörden müssen also noch zustimmen.
Der Vorstandsvorsitzende von Springer, Matthias Döpfner, ist zuversichtlich, dass sein Unternehmen eine erfolgreiche strategische Partnerschaft mit dem Finanzinvestor aus den USA eingehen wird. Ein "wichtiger Meilenstein" sei erreicht. Springer werde nun zusätzliche Chancen haben und seine "Wachstums- und Investitionsstrategie beschleunigen".
Arbeitnehmer befürchten Zerschlagung
Auf Seiten der Arbeitnehmer gibt es Befürchtungen, der Konzern könne nach dem Einstieg von KKR zerschlagen werden. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Veröffentlichung von Passagen der Investorenvereinbarung und Regelungen zur Beschäftigungssicherung.
Der Springer-Konzern betont, dass die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, auch nach einem Einstieg von KKR die Kontrolle über die Führung des Unternehmens behält. Keine Entscheidung der künftigen Gesellschafter könne ohne die Zustimmung von Friede Springer getroffen werden. Diese hält 42,6 Prozent der Anteile, Vorstandschef Döpfner 2,8 Prozent. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben. KKR könnte also höchstens 54,6 Prozent der Anteile übernehmen. Das wäre aber nur möglich, wenn auch die Springer-Enkel Ariane und Axel Sven Springer ihre Anteile abgeben. Sie verfügen über 9,8 Prozent des Unternehmens.