Thomas Ziegler sitzt auf einem kleinen Steinmäuerchen und sucht mit seinen Augen den Boden des künstlichen Teichs vor ihm ab.
"Hier vorne sitzt sogar einer vor uns, direkt vor unserer Nase (...) und sie sind also auch sehr gut an den Untergrund angepasst - deswegen auch die dunkle Färbung."
Er deutet auf einen braun gefleckten Salamander mit einem langen breiten Schwanz. Das Tier schiebt sich langsam über einen flachen Stein im Aquarium des Kölner Zoos.
"Man sieht hier auch sehr schön die äußeren Kiemen, diese Büschel die abstehen, die den Sauerstoff aus dem Wasser herausfiltern."
Diese Kiemenbüschel umranden den Kopf des Axolotls wie ein Geweih. Und sie machen ihn zu etwas besonderem, erzählt der Aquariumsleiter Thomas Ziegler. Denn, anders als andere Salamander, verliert er dieses Kiemengeweih nicht während seiner Jugend, sondern behält es sein Leben lang. Und auch sonst wird er einfach nicht erwachsen, sondern verharrt bis zu seinem Tod im Larvenstadium. Einzig seine Geschlechtsreife erlangt er – mit etwa eineinhalb Jahren.
"Und was man auch gerade sieht, was sehr schön ist und weswegen wir die Tiere hier auch halten in diesem kleinen Tümpel, das sind hier an den eingebrachten Wasserpflanzen überall die Gelege von den Axolotln, die also einzelne Eier oder Eiverbunde ablegen an Wasserpflanzen dort hinten, aber auch gleich hier vorne."
Die ewige Jugend ist nicht die einzige Besonderheit des Axolotls. Verliert er seine Beine, seine Organe oder Teile seines Gehirns, kann er sie alle wieder nachbauen. Diese Fähigkeit macht ihn zum liebsten Forschungsobjekt von Zellbiologen und Genetikern. Sie versuchen zu verstehen, wie es dem Tier gelingt, seine Organe einfach so zu ersetzen. Aber während unzählige Axolotl Forschungslabore in aller Welt bevölkern, kämpfen ihre wilden Artgenossen ums Überleben.
"Axolotl leben nur in Mexiko, in Südamerika und dort nur in einem Seeverbundsystem im sogenannten Xochimilco-See und Ausläufern. Der Name stammt auch aus dem aztekischen, Axolotl heißt soviel wie Wassermonster und ja, dieses Wassermonster ist durch die Ausdehnung der Stadt Mexiko City mittlerweile eben sehr stark bedroht durch die Verschmutzung des Lebensraumes, Biotope werden immer weniger, die Art wird auch bejagt, wird also auch als Nahrungsmittel benutzt, ja und das ist eben das Traurige, das ist eine der Arten, die in der Natur im starken Rückgang begriffen sind."
Die Weltnaturschutzunion hat den Axolotl zu einer akut vom Aussterben bedrohten Art erklärt. Wie viele Tiere noch leben, ist ungewiss. Eine Suchaktion im Jahr 2003 fand auf fast 40.000 Quadratmetern gerade einmal 42 Tiere. Ein Jahr später entdeckten die Forscher kein einziges Tier mehr. Nur die hin und wieder auf den Märkten der Region feilgebotenen Tiere deuten darauf hin, dass der Axolotl noch nicht ausgestorben ist. Die Lösung scheint auf den ersten Blick ganz einfach: schließlich leben Axolotl in fast jedem Zoo der Welt. Man müsste sie also einfach nur in der Wildnis aussetzen.
"Wenn sie Tiere über lange Zeit in Gefangenschaft halten, kann es zu sogenannten Inzuchteffekten kommen. Das heißt, sie setzen vielleicht genetisch veränderte Tiere aus in der Natur, wo sie eine verminderte Überlebensfähigkeit haben oder sie bringen schlechte Gene in Anführungsstrichen in die Natur ein. Deswegen muss man bei diesen Wiederauswilderungsprojekten vorsichtig sein"
Thomas Ziegler warnt davor, Axolotl aus der Gefangenschaft einfach so in irgendein neues Ökosystem einzusetzen. Dort könnten sie selbst zwar vielleicht überleben, würden aber das ökologische Gleichgewicht durcheinander bringen und möglicherweise andere Arten gefährden. Einzig in die Seen, in denen sie auch jetzt noch leben, dürften sie seiner Ansicht nach zurückkehren.
"Das ganze macht aber keinen Sinn. Warum macht das keinen Sinn? Weil der Lebensraum ja schrumpft und der Lebensraum verschmutzt wird und es macht natürlich keinen Sinn, wenn wir diese negativen Umstände nicht abstellen."
Der Axolotl kann nur dann vor dem Aussterben bewahrt werden, wenn sein Lebensraum erhalten bleibt und geschützt wird Nur dann ergibt es Sinn, Tiere dort wieder auszuwildern. Und nur dann haben die Axolotl die Chance, in der Wildnis zu überleben.
Zur Reihe "Die Letzten ihrer Art"
"Hier vorne sitzt sogar einer vor uns, direkt vor unserer Nase (...) und sie sind also auch sehr gut an den Untergrund angepasst - deswegen auch die dunkle Färbung."
Er deutet auf einen braun gefleckten Salamander mit einem langen breiten Schwanz. Das Tier schiebt sich langsam über einen flachen Stein im Aquarium des Kölner Zoos.
"Man sieht hier auch sehr schön die äußeren Kiemen, diese Büschel die abstehen, die den Sauerstoff aus dem Wasser herausfiltern."
Diese Kiemenbüschel umranden den Kopf des Axolotls wie ein Geweih. Und sie machen ihn zu etwas besonderem, erzählt der Aquariumsleiter Thomas Ziegler. Denn, anders als andere Salamander, verliert er dieses Kiemengeweih nicht während seiner Jugend, sondern behält es sein Leben lang. Und auch sonst wird er einfach nicht erwachsen, sondern verharrt bis zu seinem Tod im Larvenstadium. Einzig seine Geschlechtsreife erlangt er – mit etwa eineinhalb Jahren.
"Und was man auch gerade sieht, was sehr schön ist und weswegen wir die Tiere hier auch halten in diesem kleinen Tümpel, das sind hier an den eingebrachten Wasserpflanzen überall die Gelege von den Axolotln, die also einzelne Eier oder Eiverbunde ablegen an Wasserpflanzen dort hinten, aber auch gleich hier vorne."
Die ewige Jugend ist nicht die einzige Besonderheit des Axolotls. Verliert er seine Beine, seine Organe oder Teile seines Gehirns, kann er sie alle wieder nachbauen. Diese Fähigkeit macht ihn zum liebsten Forschungsobjekt von Zellbiologen und Genetikern. Sie versuchen zu verstehen, wie es dem Tier gelingt, seine Organe einfach so zu ersetzen. Aber während unzählige Axolotl Forschungslabore in aller Welt bevölkern, kämpfen ihre wilden Artgenossen ums Überleben.
"Axolotl leben nur in Mexiko, in Südamerika und dort nur in einem Seeverbundsystem im sogenannten Xochimilco-See und Ausläufern. Der Name stammt auch aus dem aztekischen, Axolotl heißt soviel wie Wassermonster und ja, dieses Wassermonster ist durch die Ausdehnung der Stadt Mexiko City mittlerweile eben sehr stark bedroht durch die Verschmutzung des Lebensraumes, Biotope werden immer weniger, die Art wird auch bejagt, wird also auch als Nahrungsmittel benutzt, ja und das ist eben das Traurige, das ist eine der Arten, die in der Natur im starken Rückgang begriffen sind."
Die Weltnaturschutzunion hat den Axolotl zu einer akut vom Aussterben bedrohten Art erklärt. Wie viele Tiere noch leben, ist ungewiss. Eine Suchaktion im Jahr 2003 fand auf fast 40.000 Quadratmetern gerade einmal 42 Tiere. Ein Jahr später entdeckten die Forscher kein einziges Tier mehr. Nur die hin und wieder auf den Märkten der Region feilgebotenen Tiere deuten darauf hin, dass der Axolotl noch nicht ausgestorben ist. Die Lösung scheint auf den ersten Blick ganz einfach: schließlich leben Axolotl in fast jedem Zoo der Welt. Man müsste sie also einfach nur in der Wildnis aussetzen.
"Wenn sie Tiere über lange Zeit in Gefangenschaft halten, kann es zu sogenannten Inzuchteffekten kommen. Das heißt, sie setzen vielleicht genetisch veränderte Tiere aus in der Natur, wo sie eine verminderte Überlebensfähigkeit haben oder sie bringen schlechte Gene in Anführungsstrichen in die Natur ein. Deswegen muss man bei diesen Wiederauswilderungsprojekten vorsichtig sein"
Thomas Ziegler warnt davor, Axolotl aus der Gefangenschaft einfach so in irgendein neues Ökosystem einzusetzen. Dort könnten sie selbst zwar vielleicht überleben, würden aber das ökologische Gleichgewicht durcheinander bringen und möglicherweise andere Arten gefährden. Einzig in die Seen, in denen sie auch jetzt noch leben, dürften sie seiner Ansicht nach zurückkehren.
"Das ganze macht aber keinen Sinn. Warum macht das keinen Sinn? Weil der Lebensraum ja schrumpft und der Lebensraum verschmutzt wird und es macht natürlich keinen Sinn, wenn wir diese negativen Umstände nicht abstellen."
Der Axolotl kann nur dann vor dem Aussterben bewahrt werden, wenn sein Lebensraum erhalten bleibt und geschützt wird Nur dann ergibt es Sinn, Tiere dort wieder auszuwildern. Und nur dann haben die Axolotl die Chance, in der Wildnis zu überleben.
Zur Reihe "Die Letzten ihrer Art"