Die richtige Ernährung in den ersten Monaten zahlt sich offenbar ein Leben lang aus. Atul Singhal, stellvertretender Direktor des Instituts für Kindergesundheit in London ist überzeugt, dass "die Ernährung des Babys nicht nur einen kurzfristigen Effekt hat, sondern auch die spätere Gesundheit konditioniert". Möglicherweise gibt es auch für die Konstitution ein entscheidendes Entwicklungsfenster, das gerade in der ersten Lebensphase liegt. Singhal: "Nach den meisten Befunden sind die ersten sechs Lebensmonate die entscheidenden. Wie man sein Baby ernährt, hat einen starken Einfluss auf das Risiko für spätere Erkrankungen."
In Singhals Institut läuft derzeit eine Langzeitstudie, die diese Vermutung untermauern soll. Bereits im zehnten Jahr werden 450 Kinder regelmäßig untersucht, die im Babyalter nachweislich unterschiedlich ernährt wurden. Das Hauptaugenmerk der Kinderärzte bei der jüngsten Kontrolluntersuchung galt dabei dem Blutdruck der gestillten und der mit der Flasche großgezogenen Kinder. Singhal: "Wir konnten nun feststellen, dass er tatsächlich durch die Ernährung im Babyalter vorbestimmt wird. Der Effekt scheint ziemlich groß zu sein." Nach den Studienbefunden lagen die Blutdruck-Werte unter den früheren Flaschenzöglingen deutlich über denen der Stillkinder. Der Unterschied betrug immerhin drei bis vier Millimeter auf der Quecksilbersäule.
Für Studienleiter Singhal sind die Ergebnisse ein Grund mehr, Müttern zu empfehlen, ihre Babys zu stillen. Denn der Effekt der Ernährung in der Babyphase ist wesentlich größer jede andere nicht-medikamentöse Maßnahme, die man später gegen Bluthochdruck anwenden kann. Singhal: "Es sieht so aus, als ob dem Stillen die größte Rolle bei der Vermeidung von Bluthochdruck zukommt."
Möglicherweise ist die Fertigmilch aus der Flasche zu reichhaltig für die Kinder und sorgt deshalb für den erhöhten Blutdruck. Die Nahrung besteht aus Kuhmilch, der zusätzlich Eiweiße zugesetzt werden, weil der Säugling die Kuhproteine nicht so leicht verdauen kann. Diese Extraportion Proteine könnte ausmachen, dass Flaschenkinder im Schnitt schneller an Größe und Gewicht zulegen, und dass sich auch ihre Körperregulation anders entwickelt als die von Stillkindern. Stefano Cianfarani, Professor für Klinische Kinderheilkunde an der Universität Torre Vergata in Rom: "Nehmen Sie zum Beispiel IGF-1. Das ist der wichtigste Wachstumsfaktor im Körper eines Neugeborenen. Er steuert Knochenzuwachs und Körpergröße. Wir wissen, dass IGF-1 vor allem durch die Ernährung reguliert wird. Und zwar bis zum 6. Lebensmonat. Das ist also eine kritische Phase, in der die Weichen für eine gesunde Zukunft gestellt werden."
[Quelle: Volker Mrasek]
In Singhals Institut läuft derzeit eine Langzeitstudie, die diese Vermutung untermauern soll. Bereits im zehnten Jahr werden 450 Kinder regelmäßig untersucht, die im Babyalter nachweislich unterschiedlich ernährt wurden. Das Hauptaugenmerk der Kinderärzte bei der jüngsten Kontrolluntersuchung galt dabei dem Blutdruck der gestillten und der mit der Flasche großgezogenen Kinder. Singhal: "Wir konnten nun feststellen, dass er tatsächlich durch die Ernährung im Babyalter vorbestimmt wird. Der Effekt scheint ziemlich groß zu sein." Nach den Studienbefunden lagen die Blutdruck-Werte unter den früheren Flaschenzöglingen deutlich über denen der Stillkinder. Der Unterschied betrug immerhin drei bis vier Millimeter auf der Quecksilbersäule.
Für Studienleiter Singhal sind die Ergebnisse ein Grund mehr, Müttern zu empfehlen, ihre Babys zu stillen. Denn der Effekt der Ernährung in der Babyphase ist wesentlich größer jede andere nicht-medikamentöse Maßnahme, die man später gegen Bluthochdruck anwenden kann. Singhal: "Es sieht so aus, als ob dem Stillen die größte Rolle bei der Vermeidung von Bluthochdruck zukommt."
Möglicherweise ist die Fertigmilch aus der Flasche zu reichhaltig für die Kinder und sorgt deshalb für den erhöhten Blutdruck. Die Nahrung besteht aus Kuhmilch, der zusätzlich Eiweiße zugesetzt werden, weil der Säugling die Kuhproteine nicht so leicht verdauen kann. Diese Extraportion Proteine könnte ausmachen, dass Flaschenkinder im Schnitt schneller an Größe und Gewicht zulegen, und dass sich auch ihre Körperregulation anders entwickelt als die von Stillkindern. Stefano Cianfarani, Professor für Klinische Kinderheilkunde an der Universität Torre Vergata in Rom: "Nehmen Sie zum Beispiel IGF-1. Das ist der wichtigste Wachstumsfaktor im Körper eines Neugeborenen. Er steuert Knochenzuwachs und Körpergröße. Wir wissen, dass IGF-1 vor allem durch die Ernährung reguliert wird. Und zwar bis zum 6. Lebensmonat. Das ist also eine kritische Phase, in der die Weichen für eine gesunde Zukunft gestellt werden."
[Quelle: Volker Mrasek]