Beim Namen Charles-Valentin Alkan zucken auch gut geschulte Hände gern zurück: so viele Noten! Zehn Finger scheinen da manchmal nicht genug zu sein. Alkan galt schon in jungen Jahren als einer der besten Pianisten seiner Zeit und wurde wie Franz Liszt und Frédéric Chopin, mit denen er befreundet war, zu einem Liebling der Salons. Mit zunehmenden Alter jedoch wandte er sich von dieser Sphäre ab und führte eine beinahe einsiedlerische Existenz. Schon zu Lebzeiten ein Außenseiter, blieb ihm auch der Nachruhm verwehrt. Dass er nicht gänzlich in Vergessenheit geriet, ist das Verdienst einiger weniger Ausnahmepianisten vom Range eines Ferruccio Busoni und, in jüngerer Vergangenheit, Marc-André Hamelin. Schaghajegh Nosrati entdeckt Alkan auf ihre Weise neu. Mit entwaffnender Selbstverständlichkeit und ihrem an der Klavierkunst Johann Sebastian Bachs geschulten Blick legt sie die verborgenen Schönheiten im Werk des vermeintlichen Tastenungeheuers frei.
4. Raderbergkonzert der Saison 19/20
Johann Sebastian Bach
Italienisches Konzert F-Dur, BWV 971
Französische Ouvertüre h-Moll, BWV 831
Italienisches Konzert F-Dur, BWV 971
Französische Ouvertüre h-Moll, BWV 831
Charles Valentin Alkan
Concerto pour piano seul, op. 39 Nr. 8-10
Concerto pour piano seul, op. 39 Nr. 8-10
Schaghajegh Nosrati, Klavier
Aufnahme vom 14.1.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln