Das Bremer Start-Up-Projekt "Bake in Space" entwickelt gemeinsam mit etablierten Raumfahrtfirmen einen speziellen Ofen für die ISS. Doch der himmlische Backofen fliegt frühestens im kommenden Jahr nach oben, so dass die Besatzung weiter Tortillas als Brotersatz essen muss.
Für die Gerst-Mission ist diese Verschiebung vermutlich ein Segen. Der Astronaut hätte ansonsten wohl stets auf die Frage antworten müssen, wie knusprig denn morgens die Brötchen waren. Die meisten Tweets hätten sich um den morgendlichen Küchendienst gedreht. Und natürlich hätte es in der Berichterstattung nur so von unvermeidlichen Wortspielen gewimmelt: Dass die Arbeit auf der Raumstation so fix voran geht wie das Brezel-Backen und die Arbeitsaufträge für das Forschungslabor weg gehen wie warme Semmeln. Das Raumlabor Columbus wäre ziemlich schnell zur Backstube Columbus geworden.
So kurios der Gag mit einem Backofen auch sein mag: Den ISS-Planern scheint mitunter das Gespür dafür zu fehlen, dass man nicht alles machen muss, was man machen kann.
Die Raumstation gilt den Agenturen vor allem als Forschungseinrichtung. Die wissenschaftliche Arbeit im All ist aber ein harter Kanten – und dieses Trockenbrot wurde schon häufiger von eher seichten Aktionen völlig überlagert.
In der öffentlichen Wahrnehmung nimmt das dem Kernbereich der ISS die Butter vom Brot.