Die Polizei teilte mit, die Frau sei an den Folgen einer Lungenembolie gestorben. Das sei das vorläufige Ergebnis der Untersuchung in der Universität Heidelberg. Offenbar hatte sich die 20-Jährige bei einem Unfall eine Prellung zugezogen, die eine Verstopfung eines Blutgefäßes der Lunge auslöste.
Ihr Lebensgefährte hatte die Zeugin am Samstagabend (28.03.) in der gemeinsamen Wohnung gefunden. Sie hatte vor etwa vier Wochen im NSU-Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter ausgesagt. Sie wurde in einer nicht-öffentlichen Sitzung vernommen, weil sie zuvor erklärt hatte, sie fühle sich bedroht.
Freund am Tag der Vernehmung gestorben
Bei der Zeugin handelt es sich nach Medienberichten um eine Ex-Freundin des früheren Neonazis, der im Herbst 2013 in Stuttgart in einem Auto verbrannt war. Die Ermittlungen in seinem Fall wurden vor Kurzem wieder aufgenommen. Die Polizei geht von Suizid aus, die Familie bezweifelt das, wie ARD-Korrespondentin Sibylle Grether berichtet.
Er soll gewusst haben, wer die Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn getötet hat. Der Mord wird dem rechtsextremen "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) zugerechnet. Am Tag seines Todes wollte die Polizei den Mann erneut befragen.
Der Untersuchungsausschuss im baden-württembergischen Landtag soll die Verbindungen der Terrorzelle in den Südwesten Deutschlands und mögliches Behördenversagen aufarbeiten. Den NSU-Terroristen werden eine überwiegend rassistisch motivierte Serie von zehn Morden, zwei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle zugeschrieben.
(hba/sima)