Was für Stiere das rote Tuch ist, war für den baden-württembergischen Bauernverbandspräsidenten Joachim Rukwied Landwirtschaftsminister Alexander Bonde. Beim Kampf um EU-Agrarmittel hatten sich beide Parteien völlig zerstritten.
"Jetzt hat sich alles wieder ein bisschen beruhigt. Man braucht halt ein bisschen Zeit, bis man sich aneinander gewöhnt","
sagt Landwirt Peter Treiber. Auf seinem Hof in Fellbach nahe Stuttgart fand in diesem Jahr das traditionelle Ernte-Pressegespräch statt. "Ich habe mit Bonde nicht viel zu tun", sagte Treiber bei dieser Gelegenheit. Doch er ist einer der wenigen Landwirte, der einige Themen des Zehn-Punkte-Konzepts überhaupt kennt, das Bonde gemeinsam mit den anderen vier grün geführten Agrarressorts in Deutschland ausgearbeitet hat.
""Der Minister Bonde versucht kleine Betriebe zu erhalten, aber es funktioniert halt nicht. Es ist halt die Frage, was ist klein, was ist groß? Im Endeffekt gehen die Zuschüsse gerade an die großen Betriebe, die ziehen die ab und die kleineren bekommen immer nur einen prozentualen Anteil davon. Das wäre mein Wunsch, dass umverteilt wird, das ist noch nicht gerecht."
Bonde und seine Kollegen fordern einen spürbaren Aufschlag für die ersten 46 Hektar eines jeden Betriebes. Davon hätten laut Ministerium 90 Prozent aller Betriebe in Deutschland einen finanziellen Vorteil, in Baden-Württemberg wären es sogar rund 94 Prozent. Doch Landwirt Treiber hat keine Hoffnung:
"Er versucht es, aber wird leider scheitern."
Über zwei Jahre ist Bonde im Amt. Doch scheinbar viele Landwirte im Südwesten trauen ihm nicht viel zu. Der Ton ist manchmal ungehobelt. Marie Luise Linckh ist bei den Landfrauen aktiv und bleibt mit ihrer Kritik sachlich:
"Ich finde ihn natürlich auch nicht toll, einfach aus dem gleichen Grund, wie es alle wissen und sagen."
Die Linckhs bewirtschaften einen Mastbetrieb mit rund 800 Schweinen. Bonde hält nicht viel von dieser Art der Landwirtschaft - wissen alle, glaubt eben die Landfrau:
"Man hat sich mehr versprochen in der Landwirtschaft. Man denkt, wenn schon Grün auf der Fahne steht, dann müssen sie auch etwas für Grün tun. Aber dass es nur Landschaftsschutzgebiete geben soll und dass die Landwirte immer mehr aufgedrückt kriegen, das finde ich nicht so toll."
Mehr Beratung weniger Kontrollen wünscht sie sich konkret. Ein Bauer, der seinen Namen nicht nennen will, klagt über die Spontanität des Ministers.
"Manchmal unüberlegte Aussagen, auf jeden Fall denke ich, er sollte mehr hinter uns stehen und nicht eher in die andere Richtung schwätzen."
Mit der anderen Richtung sind die Verbraucher gemeint:
"Weil, dass Landwirte nur Umweltverschmutzer oder Tierquäler sind, das ist jetzt auch nicht der Fall."
Ein Landwirt im baden-württembergischen Unterland ist sich sicher: Bonde will die konventionelle Landwirtschaft ausrotten. Ins Mikrofon will er das jedoch nicht sagen. Landwirt Schwarz in der Nähe von Vaihingen an der Enz ist etwas gesprächiger:
"Er ist halt von der grünen Seite und sieht das alles einseitig. Die grün-rote Landespolitik hat sich in dem Sinn geändert, dass der Einfluss von Bund für Umweltschutz und den ganzen Gremien so massiv zugenommen hat, dass unsere Meinung zweitrangig geworden ist."
Landwirtschaftsminister Bonde tourt gerade durch das Land. Die Landwirte kommentieren die Programmpunkte durchweg zynisch. Einen Besuch des Heidelberger Zoos nennt ein Bauer einen Witz. Auf Anregung des NABU hatte sich Bonde über den Feldhamsterschutz informiert. Landwirt Treiber ist in seinem Urteil milder, kennt aber das Sommerprogramm des Ministers nicht:
"Die Grünen haben eine andere Ideologie, sagen wir, die Landwirte. Die Grünen sind wohl angetreten, dass sie Ökologie, dass das das wichtigste Thema ist, und bei der Landwirtschaft ist eigentlich Ökonomie und Ökologie ein wichtiges Thema. Wir können nicht ohne Natur, wir brauchen sie, aber die Rahmenbedingungen müssen einfach passen. Das Rad ist auch nicht neu zu erfinden, man muss gucken.. man kann nur miteinander, nicht gegeneinander."
"Jetzt hat sich alles wieder ein bisschen beruhigt. Man braucht halt ein bisschen Zeit, bis man sich aneinander gewöhnt","
sagt Landwirt Peter Treiber. Auf seinem Hof in Fellbach nahe Stuttgart fand in diesem Jahr das traditionelle Ernte-Pressegespräch statt. "Ich habe mit Bonde nicht viel zu tun", sagte Treiber bei dieser Gelegenheit. Doch er ist einer der wenigen Landwirte, der einige Themen des Zehn-Punkte-Konzepts überhaupt kennt, das Bonde gemeinsam mit den anderen vier grün geführten Agrarressorts in Deutschland ausgearbeitet hat.
""Der Minister Bonde versucht kleine Betriebe zu erhalten, aber es funktioniert halt nicht. Es ist halt die Frage, was ist klein, was ist groß? Im Endeffekt gehen die Zuschüsse gerade an die großen Betriebe, die ziehen die ab und die kleineren bekommen immer nur einen prozentualen Anteil davon. Das wäre mein Wunsch, dass umverteilt wird, das ist noch nicht gerecht."
Bonde und seine Kollegen fordern einen spürbaren Aufschlag für die ersten 46 Hektar eines jeden Betriebes. Davon hätten laut Ministerium 90 Prozent aller Betriebe in Deutschland einen finanziellen Vorteil, in Baden-Württemberg wären es sogar rund 94 Prozent. Doch Landwirt Treiber hat keine Hoffnung:
"Er versucht es, aber wird leider scheitern."
Über zwei Jahre ist Bonde im Amt. Doch scheinbar viele Landwirte im Südwesten trauen ihm nicht viel zu. Der Ton ist manchmal ungehobelt. Marie Luise Linckh ist bei den Landfrauen aktiv und bleibt mit ihrer Kritik sachlich:
"Ich finde ihn natürlich auch nicht toll, einfach aus dem gleichen Grund, wie es alle wissen und sagen."
Die Linckhs bewirtschaften einen Mastbetrieb mit rund 800 Schweinen. Bonde hält nicht viel von dieser Art der Landwirtschaft - wissen alle, glaubt eben die Landfrau:
"Man hat sich mehr versprochen in der Landwirtschaft. Man denkt, wenn schon Grün auf der Fahne steht, dann müssen sie auch etwas für Grün tun. Aber dass es nur Landschaftsschutzgebiete geben soll und dass die Landwirte immer mehr aufgedrückt kriegen, das finde ich nicht so toll."
Mehr Beratung weniger Kontrollen wünscht sie sich konkret. Ein Bauer, der seinen Namen nicht nennen will, klagt über die Spontanität des Ministers.
"Manchmal unüberlegte Aussagen, auf jeden Fall denke ich, er sollte mehr hinter uns stehen und nicht eher in die andere Richtung schwätzen."
Mit der anderen Richtung sind die Verbraucher gemeint:
"Weil, dass Landwirte nur Umweltverschmutzer oder Tierquäler sind, das ist jetzt auch nicht der Fall."
Ein Landwirt im baden-württembergischen Unterland ist sich sicher: Bonde will die konventionelle Landwirtschaft ausrotten. Ins Mikrofon will er das jedoch nicht sagen. Landwirt Schwarz in der Nähe von Vaihingen an der Enz ist etwas gesprächiger:
"Er ist halt von der grünen Seite und sieht das alles einseitig. Die grün-rote Landespolitik hat sich in dem Sinn geändert, dass der Einfluss von Bund für Umweltschutz und den ganzen Gremien so massiv zugenommen hat, dass unsere Meinung zweitrangig geworden ist."
Landwirtschaftsminister Bonde tourt gerade durch das Land. Die Landwirte kommentieren die Programmpunkte durchweg zynisch. Einen Besuch des Heidelberger Zoos nennt ein Bauer einen Witz. Auf Anregung des NABU hatte sich Bonde über den Feldhamsterschutz informiert. Landwirt Treiber ist in seinem Urteil milder, kennt aber das Sommerprogramm des Ministers nicht:
"Die Grünen haben eine andere Ideologie, sagen wir, die Landwirte. Die Grünen sind wohl angetreten, dass sie Ökologie, dass das das wichtigste Thema ist, und bei der Landwirtschaft ist eigentlich Ökonomie und Ökologie ein wichtiges Thema. Wir können nicht ohne Natur, wir brauchen sie, aber die Rahmenbedingungen müssen einfach passen. Das Rad ist auch nicht neu zu erfinden, man muss gucken.. man kann nur miteinander, nicht gegeneinander."