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Migrationspolitik
Baerbock fordert sachliche Debatte und gerechte Verteilung von Geflüchteten in der EU

Bundesaußenministerin Baerbock hat in der Migrationsdebatte die demokratischen Parteien aufgerufen, zusammenzustehen und nach sachlichen Lösungen zu suchen. Ansonsten gebe man Raum für Hass und Hetze, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk.

    Baerbock bei einer Pressekonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin. Sie steht an einem Redepult, links neben ihr die deutsche und die EU-Flagge.
    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Die Lage in den deutschen Kommunen sei angespannt, viele seien bei der Unterbringung der Geflüchteten an ihre Belastungsgrenze gelangt. Man müsse dafür sorgen, dass es eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge in der EU gebe, erklärte Baerbock im DLF.
    Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident, der CDU-Politiker Wüst, sowie der SPD-Co-Vorsitzende Klingbeil hatten gestern gefordert, die Debatte ohne unnötige Polarisierung zu führen. Klingbeil plädierte unter anderem für mehr Migrationsabkommen mit Herkunftsländern.
    Baerbock bekräftigte darüber hinaus, dass die im Sommer getroffene Vereinbarung über eine Reform des EU-Asylsystems zügig in Kraft gesetzt werden müsse. Bis Ende des Jahres müsse es die Zustimmung des EU-Parlaments und der EU-Kommission geben, damit man endlich klare Regeln habe. Baerbock kritisierte, dass die EU-Kommission die Vereinbarung um eine sogenannte Krisen-Verordnung ergänzen will. Diese würde den Ländern bei besonders hohen Flüchtlingszahlen eine flexiblere Reaktion ermöglichen. Die Bundesaußenministerin meinte dazu, die Verordnung würde wieder Anreize schaffen, Flüchtlinge ohne Registrierung nach Deutschland weiterzuleiten.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.