Pläne für Militäreinsatz in Rafah
Baerbock: "Großflächige Offensive nicht zu rechtfertigen"

Bundesaußenministerin Baerbock hat kritisiert, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu Pläne für einen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens gebilligt hat. Eine großflächige Offensive sei nicht zu rechtfertigen. Über eine Million Geflüchtete hätten in Rafah Schutz gesucht und könnten nirgendwo hin, sagte Baerbock.

    Annalena Baerbock, Buendnis 90/Die Grünen, Bundesaussenministerin steht vor einem Mikrofon, im Hintergrund eine israelische Flagge.
    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin (Archivbild) (IMAGO / photothek / IMAGO / Thomas Trutschel)
    Es müsse sofort einen humanitären Waffenstillstand geben, verlangte die Grünen-Politikerin. Auch andere Länder sowie Hilfsorganisationen verlangen von Israel genaue Angaben, wie und wo die rund 1,5 Millionen Menschen aus der Region Rafah in Sicherheit gebracht werden sollen. 
    Netanjahus Büro hatte mitgeteilt, dass der Regierungschef seine Zustimmung zu den Plänen für einen Einsatz in Rafah gegeben habe. Die Armee bereite sich neben dem operativen Einsatz auf eine Räumung des Gebiets vor, hieß es in der Mitteilung.
    Den jüngsten Vorschlag der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas für eine Waffenruhe nannte Netanjahu unrealistisch. Laut dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira sieht der Vorschlag drei Phasen von jeweils 42 Tagen vor. Unter anderem soll es den Angaben zufolge mit Beginn der zweiten Phase einen dauerhaften Waffenstillstand geben. Gefordert wird auch, für jeden freigelassenen israelischen Soldaten 50 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft zu entlassen.
    Diese Nachricht wurde am 15.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.