Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Krise in Nahost brauche es jetzt mehr Diplomatie und nicht weniger. Als Kanzlerkandidatin könne sie dies nicht leisten, erklärte Baerbock. Sie werde im Wahlkampf jedoch alles dafür tun, ihre Partei zu unterstützen.
Vor einem Monat hatte Baerbock gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" noch betont, sie halte sich die Frage nach einer möglichen erneuten Kandidatur offen. "Als Außenministerin habe ich gelernt, dass alles möglich ist", hatte die Grünen-Politikerin gesagt.
Habeck reagiert zurückhaltend
Die Grünen diskutieren seit einiger Zeit darüber, wer die Partei als Spitzenkandidat in den nächsten Bundestagswahlkampf führen soll. Zur Diskussion standen bisher Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck. Baerbock war 2021 als Kanzlerkandidatin der Grünen angetreten. Ihr damaliger Co-Parteichef Habeck hatte zugunsten Baerbocks auf eine Kandidatur verzichtet.
Habeck gab sich am Abend nach Baerbocks Ankündigung im CNN-Interview zurückhaltend. Er sagte, Baerbock mache einen hervorragenden Job als Außenministerin. Alles Weitere werde in den Gremien beraten. Die richtigen Entscheidungen würden rechtzeitig verkündet.
Grüne in Umfragen abgerutscht
Seit der vergangenen Bundestagswahl haben die Grünen in Umfragen deutlich verloren. Der jüngste ARD-Deutschlandtrend sieht die Grünen nur noch bei einem Wert von zwölf Prozent - und damit auf Platz vier hinter Union, SPD und AfD. Die nächste Bundestagswahl wird voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst 2025 stattfinden, sollte es nicht vorher zu Neuwahlen kommen.
Diese Nachricht wurde am 10.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.