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UNO-Vollversammlung
Baerbock wirbt für Resolution zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine

Bundesaußenministerin Baerbock hat um Zustimmung für eine UNO-Resolution geworben, in der ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gefordert wird. Die Grünen-Politikerin sagte vor dem Abflug nach New York, der Friedensplan liege auf dem Tisch. Das sei die Charta der Vereinten Nationen.

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einer Pressekonferenz.
    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält am Abend eine Rede vor der UNO-Vollversammlung. (IMAGO / Metodi Popow / IMAGO / M. Popow)
    Baerbock forderte einen Stopp der russischen Angriffe, die Achtung der territorialen Integrität der Ukraine sowie die Rechenschaft für die begangenen Verbrechen. Baerbock wird am Nachmittag eine Rede vor der UNO-Generalversammlung halten. Deutschland hat den Resolutionsentwurf zusammen mit anderen Staaten vorgelegt. Die Abstimmung darüber ist für den späten Abend geplant. Morgen jährt sich der russische Einmarsch in die Ukraine.

    UNO-Generalsekretär Guterres: "Dunkler Meilenstein"

    Zum Auftakt der Sitzung gestern Abend hatte der ukrainische Außenminister Kuleba Russland Völkermord vorgeworfen. Der russische UNO-Botschafter Nebensja sagte, der Westen wolle das Ende Russlands erreichen. UNO-Generalsekretär Guterres betonte, der russische Angriff betreffe nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Welt. Es sei höchste Zeit, sich vom Abgrund wegzubewegen. Den ersten Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine bezeichnete Guterres als "dunklen Meilenstein - für das ukrainische Volk und für die internationale Gemeinschaft".
    In der UNO-Vollversammlung hat Russland - anders als im UNO-Sicherheitsrat - kein Veto-Recht. Die Versammlung hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs eine Reihe von Resolutionen beschlossen, die aber nicht völkerrechtlich bindend sind. So stimmten im März vergangenen Jahres 141 der 193 UN-Mitgliedstaaten für eine Resolution, in der Russland zum "sofortigen" Abzug aus der Ukraine aufgefordert wurde.
    Im Oktober verurteilten dann 143 Mitgliedstaaten die "illegalen Annexionen" der ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja durch Russland. Die Ukraine und ihre Unterstützer hoffen nun auf eine mindestens ebenso breite Zustimmung. Auch deshalb sind die Formulierungen in dem Entwurf weniger scharf, als es sich die Regierung in Kiew gewünscht hätte.
    Diese Nachricht wurde am 23.02.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.