Kiew
Baerbock zu Abschiedsbesuch in der Ukraine eingetroffen: "Nicht auf Putins Hinhaltetaktik einlassen"

Die geschäftsführende Außenministerin Baerbock ist zu einem Abschiedsbesuch in der Ukraine eingetroffen. Die Ukraine sei zu einem sofortigen Waffenstillstand bereit, sagte Baerbock in Kiew. Russlands Präsident Putin dagegen simuliere Verhandlungsbereitschaft, weiche aber keinen Zentimeter von seinen Zielen ab.

    Kiew: Das Videostandbild zeigt Annalena Baerbock bei der Begrüßung nach der Ankunft durch Andrij Sybiha (hinten), Außenminister der Ukraine, und Martin Jäger (r), Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kiew.
    Außenministerin Baerbock ist erneut in die Ukraine gereist. (Jörg Blank / dpa / Jörg Blank)
    Man dürfe sich von ihm nicht blenden lassen, betonte die Grünen-Politikerin. Ein Suggerieren von Frieden bedeute noch keinen Frieden. Beim Nato-Außenministertreffen in Brüssel in dieser Woche werde man auch gegenüber den USA deutlich machen, dass man sich auf Putins Hinhaltetaktik nicht einlasse. Zugleich stellte Baerbock der Ukraine weitere 130 Millionen Euro an Hilfsgeldern zur Verfügung.
    Der ukrainische Außenminister Sybiha beschuldigte Russland, erneut gegen eine von den USA vorgeschlagene Teil-Waffenruhe verstoßen zu haben. Bei einem russischen Angriff sei heute früh Energieinfrastruktur in der Stadt Cherson beschädigt worden, sagte Sybiha auf einer Pressekonferenz. Rund 45.000 Menschen hätten seitdem keinen Strom mehr.
    Die USA hatten in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass Russland und die Ukraine bereit seien, bis auf Weiteres Energieinfrastruktureinrichtungen mit Angriffen zu verschonen. Der Kreml beschuldigt auch die Regierung in Kiew, schon dagegen verstoßen zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 01.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.