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Katholische Kirche
Bätzing spricht von neuer Qualität im Missbrauchsskandal Hengsbach

Nach den Vorwürfen gegen den verstorbenen Essener Kardinal Hengsbach hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, von einer neuen Qualität im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gesprochen. Das - so wörtlich - "verbrecherische Verhalten" des Geistlichen müsse umfassend aufgeklärt werden.

    Wiesbaden: Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, gibt zu Beginn der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Wilhelm-Kempf-Haus ein Statement ab.
    Georg Bätzing spricht bei der Herbstvollversammlung Deutsche Bischofskonferenz in Wiesbaden. (Arne Dedert / dpa / Arne Dedert)
    Bätzing sagte zum Auftakt der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Wiesbaden, alles müsse nun auf den Tisch. Daran werde auch ein unabhängiger Expertenrat mitwirken.
    Hengsbach wird als erstem deutschem Kardinal überhaupt sexualisierte Gewalt in mehreren Fällen in den 1950er und 60er Jahren vorgeworfen. Unter anderem sollen Hengsbach und sein Bruder 1954 eine damals 16-Jährige missbraucht haben. Heute früh war in Essen eine Skulptur, die ihn darstellte, abgebaut worden. Auch ein Schild mit den Lebensdaten Hengsbachs wurde entfernt. Anstelle der Skulptur soll nun eine Gedenkstätte für Missbrauchsbetroffene entstehen.
    Die Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Stetter-Karp, sprach angesichts der Vorwürfe und des bisherigen Umgangs damit von einer "abermals dokumentierten Vertuschungsstrategie der Kirche".
    Weitere Themen der Vollversammlung sind der kirchliche Reformprozess und die anstehende Weltsynode in Rom.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.