Tarifstreit mit Lokführern
Gericht berät am Nachmittag über Eilantrag der Bahn gegen GDL-Streik

Die Deutsche Bahn wehrt sich vor Gericht gegen den bevorstehenden Streik der Gewerkschaft der Lokomotivführer. Der Konzern hat nach eigenen Angaben einen Eilantrag beim Arbeitsgericht Frankfurt eingereicht. Das Gericht will am späten Nachmittag über den Antrag beraten.

    Wenige Menschen stehen an einem Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof. Ein Zug ist nicht zu sehen.
    Am Dienstag dürften die Gleise und Bahnsteige am Berliner Hauptbahnhof wieder weitgehend verwaist sein. (picture alliance / dpa / Hannes P Albert)
    Der Ausstand der GDL mit einem Vorlauf von nur 22 Stunden sei unverhältnismäßig und gefährde die Versorgung im Land, schreibt die Bahnin einer Erklärung.
    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte den sechsten Ausstand im laufenden Tarifkonflikt mit der Bahn gestern angekündigt. Im Personenverkehr soll morgen ab 2 Uhr früh für 24 Stunden gestreikt werden, im Güterverkehr bereits heute ab 18 Uhr. Die Bahn stellte einen Notfahrplan für den Fernverkehr auf. Auch im Regional- und S-Bahn-Verkehr soll es ein Grundangebot geben. In welchem Umfang die Züge fahren können, wurde bisher nicht mitgeteilt. In den vergangenen Streikrunden hatte die Bahn rund 20 Prozent der Verbindungen aufrechterhalten.

    Sechster Ausstand im aktuellen Tarifkonflikt

    Der GDL-Vorsitzende Weselsky verteidigte den inzwischen sechsten Streik im aktuellen Tarifkonflikt. Da der Bahnvorstand bis Sonntagabend um 18 Uhr kein neues Angebot vorgelegt habe, sei der Ausstand eine "unweigerliche" Folge.
    Die Deutsche Bahn bezeichnete den erneuten Ausstand als Zumutung für Millionen Bahnreisende und die Wirtschaft. Bundesverkehrsminister Wissing erklärte, GDL-Chef Weselsky überspanne den Bogen immer weiter und handele verantwortungslos.
    Mehr zum Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL hören Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.