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Bahn- und Luftverkehr
Weitere Streiks in Sicht

Reisende müssen sich auf neue Ausfälle im Bahn- und Luftverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will ihre gestern begonnenen Warnstreiks fortsetzen. Auch die Lufthansa-Piloten könnten erneut die Arbeit niederlegen.

    Der Chef der Lokführer-Gewerkschaft, Weselsky, geht davon aus, dass noch ein bis zwei Warnstreiks kommen werden. Genauere Angaben machte er nicht. Gestern Abend hatten Zehntausende Berufspendler und Fernreisende vergeblich auf ihre Züge gewartet. Nach Angaben der GDL standen über 90 Prozent der Züge der Deutschen Bahn still oder hatten erhebliche Verspätungen.
    Die Deutsche Bahn kritisierte die Aktion der Gewerkschaft als "völlig überflüssig" und forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Die DB hatte gestern ein verbessertes Angebot vorgelegt. Es sieht 1,9 Prozent mehr Geld bei einer einjährigen Laufzeit vor. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Lohn, die Kürzung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden sowie bessere Schichtpläne. Kern des Konflikts ist aber, dass die GDL dies nicht mehr allein für die 20.000 Lokführer fordert, sondern auch für rund 17.000 Zugbegleiter und Rangierführer.
    Gewerkschaft Cockpit: ein Tag Vorlauf
    Bei der Lufthansa und Töchtern wie Germanwings bahnen sich ebenfalls neue Streiks an. Ein Sprecher der Gewerkschaft Cockpit sagte, die Drohung mit Ausständen werde aufrecht erhalten, jeder Streik mit einem Tag Vorlauf angekündigt.
    Im Tarifstreit mit der Lufthansa geht es im Kern um die Bedingungen für Frührentner. Vergangene Woche waren bei Germanwings mehr als hundert Verbindungen ausgefallen.
    (lob/bor)