Bahnrad-WM in Dänemark
Bundestrainer Van Eijden: "Noch ein langer Weg nach oben"

Die deutschen Sprinter sind mit einer jungen Mannschaft zur Bahnrad-WM gereist. Erfahrung sammeln habe im Vordergrund gestanden, sagte Bundestrainer Jan van Eijden im Dlf. Dennoch sei klar geworden, dass zu den Top-Nationen noch viel fehlt.

Jan van Eijden im Gespräch mit Matthias Friebe |
Portät von Jan van Eijden
Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden zieht ein gemischtes Fazit von der Bahnrad-WM. (IMAGO / Mausolf / IMAGO / Winfried Mausolf)
Mit einem deutschen Sensationssieg ist die Bahnrad-Weltmeisterschaft in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu Ende gegangen. Das uneingespielte Duo Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg haben überraschend Gold im Madison gewonnen. Insgesamt beendete der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die WM mit jeweils einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille, alle im Ausdauer-Bereich.
Der von Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden eingeleitete Umbruch bei den Sprint-Männern kommt dagegen nur langsam voran. Van Eijden zog im Deutschlandfunk deshalb eine gemischte Bilanz: "Von den Sieben, die dabei waren, waren vier das erste Mal bei einer WM dabei. Da ging es wirklich nur darum, Erfahrungen zu sammeln und einfach den nächsten Schritt zu machen. Von daher ist das Gefühl einmal sehr positiv, dass die Jungs dabei waren, sich zeigen konnten. Aber man hat trotzdem gesehen, dass da zur Weltspitze noch viel Luft nach oben ist." Zu den Top-Nationen "fehlte fast eine Sekunde nach oben", sagte Van Eijden.

Van Eijden "zufrieden mit der jungen Truppe"

Eine ganze Reihe von Weltklasse-Athleten war bei dieser, WM nicht am Start, gerade bei den Deutschen Frauen. "Bei uns hat die komplette erste Reihe gefehlt", sagte Van Eijden. der das Niveau bei der WM trotzdem für gut befand. "Die WM war schon sehr besetzt und hat dann trotzdem noch einen sehr hohen Stellenwert gehabt", sagte er. Gerade Nationen wie Japan, die bei den Olympischen Spielen nicht so gut waren, hätten nun ihren Fokus auf die WM gelegt. "Wenn man halt gegen die absolute Weltspitze fährt, kann man als Junger da noch nicht mitfahren. Und deswegen bin ich erst einmal zufrieden mit der jungen Truppe. Aber trotzdem ist es noch ein langer Weg nach oben. Und den müssen wir jetzt angehen."
Der deutsche Vierer, ebenfalls mit vier jungen Athleten besetzt, hat dagegen zum ersten Mal seit 22 Jahren die Bronzemedaille gewonnen. Das mache Hoffnung für die Zukunft, sagte Van Eijden. "In Sprint und Ausdauer arbeitet man zusammen und es ist super zu sehen, dass diese Jugendlichen durchkommen. Und gerade im Ausdauerbereich muss man den Spagat finden, dass man die jungen Leute, die auf der Straße auch gut sind, auf der Bahn hält. Und da helfen so Ergebnisse und die Medaille."

"Müssen unsere Lehren ziehen"

Für Van Eijden sei nun nach der WM klar, "dass wir weiter arbeiten müssen, im Frauenbereich sowie im Männerbereich im Sprint. Dass wir nicht stehen bleiben können, sondern wir müssen uns weiterentwickeln. Wir müssen nach Olympia und der WM unsere Lehren ziehen und da sind wir schon dabei", sagte er. "Also es geht darum, dass man wissenschaftlich arbeitet, um einfach diesen nächsten Schritt zu machen, dass wir wieder ganz oben ankommen."