Im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn hatte Bahnchef Rüdiger Grube den ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) als Vermittler vorgeschlagen. Voraussetzung für diese Vermittlung sei, dass sie sofort beginne und dass die GDL ihren aktuellen Streik beende. Matthias Platzeck habe dazu seine Bereitschaft erklärt, sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch in Berlin. Die GDL könne zusätzlich eine eigene Person des Vertrauens hinzuziehen.
Personalvorstand Ulrich Weber sagte, der Vorschlag bedeute formal keine Schlichtung. Eine Schlichtung wäre aber das Beste, um voranzukommen, fügte Weber hinzu. Die GDL lehnt eine Schlichtung bisher ab. Platzeck und gegebenenfalls eine von der Gewerkschaft benannte Persönlichkeit sollen deshalb laut Grube ausdrücklich zunächst nur vermitteln. Damit komme man der GDL entgegen.
Mit Jubel empfangen
Zum Vorschlag der Bahn, Platzeck in dem festgefahrenen Konflikt zum Vermittler zu ernennen, äußerte sich Weselsky zunächst nicht. Er wurde von Hunderten GDL-Mitgliedern bei einer Kundgebung in Köln mit Jubel empfangen und auf seinem Weg durch die Menge mehrfach umarmt.
Die GDL hat zum längsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn AG aufgerufen. Er soll noch bis Sonntagmorgen dauern. Seit Montagnachmittag streiken die Lokführer im Güterverkehr, seit Dienstagmorgen auch im Personenverkehr.
(vic/tzi/pg/swe)