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Balkan
Flut kostet Menschenleben

Bei den schweren Überschwemmungen in Bosnien und Serbien sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, Tausende wurden evakuiert. Das Hochwasser gilt bereits jetzt als das schlimmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Region.

    Eine völlig überflutete Straße in Obrenovac nahe Belgrad.
    Eine völlig überflutete Straße in Obrenovac nahe Belgrad. (dpa/epa/Andrej Cukic)
    Aus der ostbosnischen Stadt Bijeljina wurden rund 10.000 Menschen evakuiert, nachdem das Wasser des Flusses Sava über die Flutbarrieren geströmt ist. In Serbien nutzten Hilfsmannschaften und Soldaten Boote und Helikopter, um Tausende eingeschlossene Menschen aus der Stadt Obrenovac nahe Belgrad zu retten.
    Ministerpräsident Aleksandar Vucic sagte, eine neue Flutwelle werde den Fluss Sava Sonntagabend erreichen. Tausende Freiwillige sind dem Appell der Regierung gefolgt, und bauen Deiche um die Städte, die in der Nähe des Flusses Sava liegen.
    Hilfe aus Deutschland auf dem Weg
    Die Fluten gefährdeten nun Serbiens größtes Kraftwerk, berichtet Tim Aßmann im Deutschlandfunk. Meteorologen zufolge ist dieses Hochwasser das schlimmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Bosnien starben Behördenangaben zufolge zwölf Menschen, Serbien meldete acht Tote. Es werden noch weitere Opfer befürchtet. Das Wasser soll aber in den kommenden Tagen sinken.
    Helfer sind auch aus Deutschland auf dem Weg in die betroffenen Regionen. Man müsse sich zunächst ein Bild von der Lage vor Ort machen, sagte Nina Skandalaki von der Hilfsorganisation Humedica im Deutschlandfunk, um die Menschen in den kommenden Tagen mit Medizin, Decken und Hygieneartikeln zu unterstützen. Jede Form von Hilfe werde dringend benötigt.
    Ein Mädchen sitzt in einer Notunterkunft in Serbien. Sie ist umgeben von Menschen, die auf dem Boden liegen und sitzen.
    Ein Mädchen sitzt in einer Notunterkunft in Serbien. (dpa / Andrej Cukic)
    Entspannung in Tschechien – vorerst
    Im Osten Tschechiens hat sich nach dem Dauerregen der vergangenen Tage die Lage an den Flüssen bereits entspannt. Die Pegelstände gingen fast überall zurück, wie das nationale Amt für Meteorologie und Hydrologie in Prag mitteilte. Leichte Anstiege gab es nur an den Flüssen im Isergebirge, wo es intensiv regnete.
    In fünf der sieben Verwaltungsregionen des Landes blieben die Einsatzkräfte vorerst in erhöhter Bereitschaft. In den nächsten Tagen werden hier weitere Niederschläge erwartet.
    (bor/pb)