Von Mitternacht an werde sich Slowenien nicht mehr an die bisherigen Abmachungen der Anrainerländer der Balkanroute halten, kündigte das slowenische Innenministerium an. Slowenien habe seine Nachbarländer informiert, dass jetzt nur noch Menschen mit gültigen Reisedokumenten einreisen dürfen, die dort auch Asyl beantragen wollen. Ausnahmen davon soll es nur in Einzelfällen aus humanitären Gründen geben. Gleichzeitig bekräftigte Sefic die Zusage seines Landes, 863 Flüchtlinge innerhalb des EU-Quotensystems aufnehmen zu wollen. Regierungschef Miro Cerar sagte dem nationalen slowenischen Radio, Slowenien werde in Zukunft pro Monat 40 bis 50 Menschen Asyl gewähren.
Das serbische Innenministerium kündigte an, dass es dem Beispiel Sloweniens folgen und dieselbe Regelung an seinen Grenzen mit Bulgarien und Mazedonien einführen werde. Serbien könne es sich nicht erlauben, selbst kollektives Zentrum für Flüchtlinge zu werden, so das Innenministerium. Auch Kroatien, das zwischen Slowenien und Serbien liegt, werde in dieser Weise reagieren.
Miro Cerar: "Die Route ist geschlossen"
Damit wird die Balkanroute für Migranten und Flüchtlinge immer undurchlässiger. Mazedonien hat in den vergangenen Tagen kaum noch Flüchtlinge von Griechenland aus Richtung Westeuropa passieren lassen. Mit den neuen Maßnahmen kommen Flüchtlinge und Migranten ohne EU-Visa nicht mehr nach Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich - und damit auch nicht nach Deutschland.
Der slowenische Regierungschef Miro Cerar sagte am Dienstag, der EU-Gipfel vom Vortag habe die "sehr klare Botschaft an alle Schlepper und illegalen Migranten gesandt, dass diese Route nicht länger existiert, sie ist geschlossen."
(cvo/jasi)