ARD-Koordinator Balkausky
"Die Bundesliga ist für uns das wichtigste Sportrecht"

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky ist zufrieden mit der Vergabe der Fußball-Bundesliga-Rechte. Die Sportschau wird bis 2029 erhalten bleiben. Die ARD habe einen angemessenen Teil des Kuchens aber auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten bezahlt.

Axel Balkausky im Gespräch mit Matthias Friebe |
Florian Wirtz springt hoch in die Luft und ballt die Faust.
Freude über die Bundesliga: Die ARD kann bis 2029 mit der Sportschau planen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Martin Meissner)
Axel Balkausky sieht die Medien-Rechte für die Fußball-Bundesliga als wichtigste in Deutschland: "Für uns, kann man sagen, ist es das schon. Für viele der anderen Unternehmen oder Medienpartner ist es das wichtigste Sportrecht. Das sieht man ja auch an den Erlösen, die da möglich sind, wie viel Konkurrenzkampf dort besteht, wie viele Unternehmen diesmal sich beteiligt haben oder auch Rechte bekommen haben", sagt Balkausky im Dlf.
Mit RTL ist ein weiterer Medienkonzern eingestiegen und hat beim Samstags-Topspiel der zweiten Liga Sport1 abgelöst. Ob ein Gebot von RTL auch die Vertragssumme für die ARD nach oben getrieben hat, kann Balkausky nicht sagen, weil es eine Auktion und keine Vertragsverhandlungen gibt:
"Man erhält nur die Aufforderung, gegebenenfalls, wenn es in der ersten Runde zu keinem Ergebnis gekommen ist, dass man dann noch mal sich in der zweiten Runde überlegen kann, ob man noch mehr gibt oder nicht."

Bieten ohne Wissen über die Konkurrenz

Die DFL-Auktionsregeln besagen: Nur wenn ein Konkurrent nach der ersten Runde um 10 Uhr über dem von der DFL mit dem Kartellamt festgelegten Vorbehaltspreis liegt und 20 Prozent mehr bietet, als der zweitbeste Konkurrent, werden die Rechte sofort vergeben. Ansonsten gibt es die von Balkausky beschriebene zweite Runde, bei der die Mitbewerber bis 16 Uhr ein weiteres Angebot abgeben können.
Eine Option wäre auch gewesen: Die Pay-TV-Anbieter subventionieren die Ausstrahlung der Nachberichterstattung im Free-TV, die dafür aber erst um 19:15 Uhr, statt um 18:30 Uhr startet. Dieser spätere Sendungsstart war für die ARD aber uninteressant, erklärt Balkausky, weil die 45 Minuten bis zur Tagesschau nicht für die Nachberichte reichen würden.

Bezahlung im "angemessenen Rahmen" für die Bundesliga-Rechte

Dass die zeitnahe Nachberichterstattung im Free-TV überhaupt zwingend ist, hat rechtliche Gründe, erklärt Balkausky: "Eine zeitnahe Berichterstattung am Samstag ist die Grundlage dafür, dass kartellrechtlich überhaupt eine Zentralvermarktung stattfinden kann. Das ist immer wieder bestätigt worden, auch vom Kartellamt. Insofern wird es, wenn sich daran nichts ändert, auch in der nächsten Ausschreibung eine zeitnahe Highlight-Berichterstattung stattfinden müssen."
Die ARD ist durch die Gebührenfinanzierung besonders im Fokus, wenn es um die Millionensummen bei der DFL-Rechtevergabe geht. Balkausky sagt dazu: "Für uns gehört traditionell, aber auch in der Wertschätzung derjenigen, die uns bezahlen, die Bundesliga nach wie vor zu den wichtigsten Assets – wie man neudeutsch sagt. Und insofern sind wir dabei, in einem angemessenen Rahmen uns an dem Gesamt-Kuchen zu beteiligen, aber gleichzeitig in dem Rahmen, der uns gegeben ist."