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Band Re:Calamari
Elektro-akustische Fusionen (2/2)

Bassist Oliver Lutz macht nicht nur brodelnden Jazz, er hat auch ein Faible für Synthesizer, Rock und warme Sounds der späten 70er-Jahre. Dem lässt er in seiner Band Re:Calamari freien Lauf. Das Quartett ist zu einer pulsierenden Einheit zusammengewachsen.

Am Mikrofon: Thomas Loewner |
    Ein junger Mann spielt in blaues Licht gehüllt auf einer Bühne E-Bass und blickt konzentriert auf ein Notenpult. Der Oberkörper ist elastisch zurückgebeugt.
    Im Herbst 2020 erschien die Debüt-CD des Quartetts Re:Calamari um Bassist Oliver Lutz. (Deutschlandradio/Thomas Loewner)
    Mit Re:Calamari lassen sich zeitgenössisch geprägte Jazzmusiker von internationalem Format hemmungslos auf das Instrumentarium und die Klangideen der Fusion-Ära ein: Weather Report & Co. grüßen von Ferne. Gefiltert werden diese Einflüsse aber durch die moderne und jeweils sehr persönlich gefärbte Improvisationssprache der vier. Pablo Held gehört zu den erfolgreichsten (akustischen) Jazzpianisten Europas; hier kann er auch seiner Liebe zum Fender Rhodes E-Piano und Synthesizer frönen. Dass er keine musikalischen Komplexitätsgrenzen kennt, hat Saxofonist Wanja Slavin u.a. eindrucksvoll in dem deutsch-amerikanischen High-Energy Quartett Amok Amor bewiesen. In Re:Calamari kommt daneben auch seine lyrischere Seite zum Tragen. Held und Slavin sind die Hauptsolisten der Band, doch stärker als um Einzelaktionen geht es darin um einen homogenen Gesamtsound - wofür auch viele komponierte Anteile in der Musik stehen.
    Wanja Slavin, Altsaxofon
    Pablo Held, Piano, Keyboards
    Oliver Lutz, Bass
    Andi Haberl, Schlagzeug
    Aufnahme vom 18.9.2020 aus der Jazzschmiede Düsseldorf