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Band Wanda
"Wir waren noch nie so politisch"

"Amore", "Bussi" und "Niente" hießen die bisherigen Alben von Wanda - nun erscheint ihre vierte Platte "Ciao": vielfältige Songs, von eingängigem Pop über Rock bis zu psychedelischen Klängen. "Wir wollen dazu aufrufen, dass Menschen mit unterschiedlichen Denkweisen sich annähern", sagte Wanda im Dlf.

Marco Wanda und Manuel Poppe im Corsogespräch mit Anja Buchmann |
In seinem gesamten Gedankenkosmos existiere gar nicht die Möglichkeit, seinem Heimatland Österreich "irgendwann einmal Ciao zu sagen", antwortet Sänger Marco Wanda auf die Frage, ob die aktuelle politische Situation rund um die Ibiza-Affaire und die anstehenden Neuwahlen ihn schon mal dazu gebracht haben, über einen Abschied nachzudenken: "Ich gehe in den Tod mit diesem Land, wenn's sein muss", so Wanda im Corsogespräch.
Gespaltene Gesellschaft nicht befeuern
Sie seien tatsächlich relativ politisch auf ihrem neuen Album - allerdings nicht so, "wie man sich das allgemein als Plattitüde vorstellt oder wie das andere Künstler interpretieren", sondern in einer allgemeineren Form, meinte Wanda. Ihnen sei es wichtig, in einer Zeit "in der wir kurz vor einer Realität einer gespaltenen Gesellschaft stehen, wir das nicht befeuern wollen". Und sie täten das, indem sie sich mit dem "bloßen Vollzug des Daseins oder der menschlichen Existenz" beschäftigten, so der Sänger. Das sei etwas, was die Menschen gemeinsam hätten und nichts, was sie trenne.
Manche der Songs auf "Ciao" erinnern musikalisch an die Beatles, insbesondere an die Platte "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band". Die Musik der Beatles sei ihnen immer wichtig gewesen und in ihrem eigenen "Register an Ideen immer vorhanden", meinte Marco Wanda. Es sei auch die erste Band, die textlich alles gesprengt habe: "Auf einmal gab es literarischen Nonsens in den Charts."
Wir haben noch länger mit den Musikern von Wanda gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
Was die Bandbreite ihrer Musik angehe, so hätten sie sich darüber keine Gedanken gemacht. "Wir haben auch nicht nur eine Minute darüber geredet, was wir machen", erzählte Wanda. "Musik ist so intuitiv, das würde alles zerstören."
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