In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka hat die Polizei das Restaurants gestürmt, in dem sich mutmaßlich islamistische Geiselnehmer verschanzt hatten. Immer wieder lieferten sich die Angreifer Schusswechsel mit den Sicherheitskräften. Es kam zu mehreren Explosionen.
Bis zu neun Angreifer hatten am Freitagabend ein Restaurant im Diplomatenviertel von Dhaka überfallen und Geiseln genommen. Es wurde vermutet, dass sich rund 35 Menschen in den Fängen der Geiselnehmer befunden haben könnten. Alle 20 getöteten Geiseln sind nach Angaben der bangladeschischen Armee Ausländer gewesen, vor allem Italiener und Japaner.
Renzi: Italien muss Werte gegen Terroristen verteidigen
Der italienische Regierungschef Matteo Renzi erklärte in Rom: "Unsere Gedanken, unsere Gebete und unsere Tränen einen sich mit den Tränen der Familien in Dhaka, besonders der Familien unserer Landsleute." Italien habe die Pflicht, seine Werte gegen die Terroristen zu verteidigen. Dies sei "der einzige Weg, auf dem wir das Andenken an unsere gefallenen italienischen Mitbrüder ehren können", sagte Renzi.
Das Auswärtige Amt hat nach Angaben eines Sprechers derzeit keine Hinweise darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die deutsche Botschaft in Bangladesch stehe in ständigem und engem Kontakt mit den zuständigen Behörden in Dhaka.
13 Geiseln seien in Sicherheit gebracht worden, sagte Armeesprecher Rashidul Hasan. Unter ihnen seien drei Ausländer. Mindestens sechs Geiselnehmer seien getötet worden. Zuvor waren bereits zwei Polizisten getötet worden. Einige Angreifer seien festgenommen worden.
Offenbar Bekenntnis des IS
Nach Angaben der US-Terrorbeobachtungsstelle Site bekannte sich die Terrormiliz IS zu dem Angriff. Site berief sich auf Berichte der IS-nahen Nachrichtenseite "Amaq". Die Behörden in Bangladesch reagierten zunächst nicht auf diese Behauptung. Das US-Außenministerium teilte mit, es habe das IS-Bekenntnis gesehen, könne es aber nicht bestätigen.
Ministerpräsidentin sagt Terrorismus den Kampf an
Die bangladeschische Ministerpräsidentin Sheikh Hasina verurteilte die Tat. Sie sagte, kein Gläubiger sei zu solch einer Tat fähig. "Sie haben keine Religion, ihre einzige Religion ist Terrorismus."
Islamistischer Terror in Bangladesch
Islamistischer Terror in Bangladesch
In Bangladesch gab es in jüngster Zeit häufiger islamistisch motivierte Anschläge auf Ausländer, Angehörige von Minderheiten und Blogger. So war gerade erst rund 200 Kilometer südwestlich von Dhaka ein Hindu an einem Tempel erschlagen worden. Zu vielen dieser Anschläge bekannten sich Anhänger des IS oder des Terrornetzwerks Al Kaida. Die Regierung bestreitet dagegen, dass diese im Land aktiv sind.
(tzi/tgs/vic)