Schnell noch die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft und mit Kredit- oder EC-Karte bezahlt. Das mag bequem sein, kostet aber - im Gegensatz zur Barzahlung - Gebühren. Im Schnitt fallen laut EU-Kommission dabei bis zu 1,8 Prozent des Warenwertes an. Dieses Geld verlangen die Banken als Bearbeitungsgebühren von den Händlern zusätzlich zu den Kosten für das Kartenterminal. Die Händler legen diese Kosten dann auf die Kunden um. So werden auch Barzahler an den Kosten der Zahlungssysteme beteiligt.
Die beiden Platzhirsche Visa und MasterCard beherrschen dabei den Markt fast vollständig. Der grüne Abgeordnete Sven Giegold spricht deshalb auch von fehlendem Wettbewerb. Nach seinen Angaben zahlen Einzelhändler in Europa sechs Milliarden Euro Transaktionsgebühren im Jahr.
Das Europaparlament hat sich nun nach Verhandlungen mit Verbraucherschützern und den 28 EU-Mitgliedsstaaten auf eine Deckelung dieser Gebühren geeinigt. In Zukunft sollen für Kreditkartenzahlungen nur noch maximal 0,3 Prozent Gebühren anfallen, bei EC-Karten gar nur 0,2 Prozent. Alternativ können die Mitgliedsstaaten eine Pauschale von 5 Cent für inländische EC-Kartenzahlungen festlegen. Mit der Deckelung werden außerdem einheitliche Regeln für die ganze Union geschaffen.
Die EU erhofft sich, dass die Kosten für Händler, wie auch für Käufer sinken werden. Außerdem soll so mehr Wettbewerb unter den Zahlungssystemen entstehen. Wie viel der Gebührensenkung am Ende beim Verbraucher ankommt, hängt allerdings an den Händlern. Sie haben es selbst in der Hand, ob sie den Kostenvorteil weiterreichen oder selbst behalten.
Ausgenommen sind zunächst sogenannte Drei-Parteien-Zahlungskartensysteme wie American Express oder Diners Club. Für sie soll der Deckel erst drei Jahre später eingeführt werden.
Nach der Einigung müssen nun noch Parlament und Ministerrat zustimmen. Das gilt als reine Formsache, wird aber erst im kommenden Jahr stattfinden.