Die Federal Reserve Bank hat seit 2009 die größten amerikanischen Banken sogenannten Stresstests unterworfen. Die Finanzkrise der Jahre 2008/2009 war ähnlich schwer wie die der 30er-Jahre, die eine lange Depression zur Folge hatte. Der jährliche Banken-TÜV misst, wie belastbar die Geldinstitute in einer ähnlich schweren Krise wären. Das Ziel ist, dass die Banken auch in einem starken wirtschaftlichen Abschwung in der Lage wären, weiterhin Kredite auszugeben und selber liquide zu bleiben.
Das angenommene Test-Szenario simuliert eine Rezession mit über elf Prozent Arbeitslosigkeit, einem Aktiencrash von 50 Prozent und einem Verfall der Immobilienpreise um 25 Prozent. Die Verluste in diesem Szenario werden mit dem Eigenkapital der jeweiligen Bank gegengerechnet. Daraus ergibt sich dann, ob die Bank überlebensfähig wäre oder nicht.
Nur eine einzige Bank der größten 30, die Zionscorp, verfehlte die Testmarke. Alle anderen, darunter Branchengrößen wie die Bank of America, Citigroup, JPMorgan Chase und Wells Fargo, bestanden den Test.
Fast alle amerikanischen Banken mit Guthaben von über 50 Milliarden Dollar sind getestet worden. Zusammen haben sie ein Guthaben von 13,5 Billionen Dollar, das sind 80 Prozent des amerikanischen Gesamtvolumens.
Die meisten der 30 getesteten Großbanken haben während der Krise staatliche Kredite erhalten, die fast alle zurückgezahlt wurden. Die amerikanische Bankenindustrie hat sich seitdem deutlich erholt. Am nächsten Mittwoch will die Federal Reserve Bank bekannt geben, welchen Banken sie gestattet, ihre Dividende zu erhöhen. Das hängt davon ab, ob auch bei gesteigerter Dividende die Belastbarkeit der jeweiligen Bank gesichert wäre.