NBA-Draft
Nachwuchs-Basketballer Tristan da Silva darf von der NBA träumen

Nach dem Saisonende in der US-Profiliga NBA findet traditionell der Draft statt: Bei der Lotterie teilen sich die Basketball-Teams die hochgehandelten Talente aus. Große Hoffnungen auf einen Platz in einem NBA-Team macht sich das deutsche Nachwuchstalent Tristan da Silva.

Von Uli Knapp | 24.06.2024
    Basketball-Forward Tristan da Silva (li) von Colleg-Team Colorado Buffaloes dribbelt im Spiel gegen Marquette Golden Eagles-Stürmer David Joplin.
    Der deutsch-brasilianische Basektball spieler gilt als großes Talent. Der 23-jährige nimmt 2024 an den NBA-Drafts teil - dann ist klar, für welches Team er spielen wird. (IMAGO / USA TODAY Network / IMAGO / Trevor Ruszkowski)
    Wenn Tristan da Silva von seinem Weg erzählt, dann klingt es entspannt und logisch. Der Münchner wird als nächster Deutscher in die NBA wechseln, der stärksten Basketballliga überhaupt. Die vergangenen vier Jahre hat er an der Uni in Colorado studiert und gespielt. "Ich bin da eher mit so gut wie gar keinen Erwartungen hingegangen ans College. Ich wusste ja nicht, wie die Amis Basketball spielen."
    Das weiß der 23-Jährige mittlerweile und schon bald weiß er auch, welches Profi-Team ihn auswählen wird bei der Talentbörse, dem Draft. "NBA Draft - wenn man das hört, denkt jeder sich: crazy! Das denk ich mir auch und frag mich: Wie hab ich das hier hin geschafft? … Es ist trotzdem verrückt."

    Neben Basketball spielte er auch lange Trompete

    Angefangen hat er beim DJK Sportbund in München. Basketball war sein Hobby und Trompete spielen mindestens so wichtig. Damals musiziert Tristan da Silva in zwei Orchestern. "Mir hat das immer gefallen, im Orchester in die ersten paar Proben reinzukommen und es klingt schrecklich, weil keiner seinen Part geübt hat und keiner weiß, wie es klingen soll." Aber mit der Zeit harmonieren alle, ähnlich wie ein Basketball-Team. "Das hat mir am meisten gefallen am Orchester: was richtig Schönes kreieren als Team." 

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    Bruder Oscar kämpft um einen Platz im Olympia-Kader

    Es dauert, bis der Basketball wichtiger wird als die Trompete. Mit 17 wechselt Tristan da Silva zum MTSV Schwabing und der IBAM, der Internationalen Basketball Akademie München. Und da wird es ernst mit Einzeltraining. In der kleinen Halle an der Münchner Freiheit hat auch sein älterer Bruder geschuftet, Oscar da Silva. Der ist schon länger Profi, hat die vergangenen beiden Jahre beim FC Barcelona verbracht und kämpft derzeit um einen Platz im Olympia-Kader der deutschen Nationalmannschaft.
    Sein Bruder Tristan ist sogar noch talentierter. "Der spielt einfach Basketball, so wie man ihn spielen sollte. Der denkt nicht zu viel nach, sondern zockt", sagt Oscar. Mama Christine geht in eine ähnliche Richtung: "Der tanzt wie so ein Brasilianer auf dem Platz rum. Ich versteh ja nicht viel von Basketball. Aber ich seh das. Es ist so!” - “Gut gesagt.” - “Sehr leichtfüßig.” 

    Mama Christine über den NBA-Draft: "Ist bisschen surreal"

    Das Leichtfüßige hat er womöglich von seinem Papa Valdemar. Der stammt aus Brasilien. Die ganze Familie da Silva ist mittlerweile nach New York geflogen und wartet auf den Draft. “Ist bisschen surreal. Das finde ich schon irre", sagt Mama Christine. In der Nacht auf Donnerstag beim Draft wird klar, bei welchem NBA-Team Tristan da Silva landet.