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BASF legt glänzende Bilanz vor

2012 war wieder ein gutes Jahr für die Ludwigshafener: Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf knapp 79 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen um fünf Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Und auch für 2013 ist BASF-Chef Kurt Bock optimistisch.

Von Brigitte Scholtes |
    BASF möchte seinen Aktionären für 2012 eine Dividende von 2,60 Euro je Aktie zahlen. Das wären zehn Cent mehr als für 2011. Damit bleibt der weltgrößte Chemiekonzern seiner Politik treu, die Aktionäre jedes Jahr neu zu erfreuen – in schlechten Jahren versucht man sogar, die Ausschüttung konstant zu halten. 2012 jedenfalls war wieder ein gutes Jahr für die Ludwigshafener: der Umsatz stieg um sieben Prozent auf knapp 79 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen um fünf Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Und auch für das laufende Jahr ist BASF-Chef Kurt Bock recht optimistisch:

    "Unser Ziel ist es, auch 2013 wieder zu wachsen und bei Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen die Werte des Jahres 2012 zu übertreffen. Wir streben in allen operativen Segmenten einen Anstieg von Umsatz und Ergebnis an. Die erwartete stärkere Nachfrage sowie unsere Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz und zur Effizienzsteigerung werden dazu beitragen. Wir wollen auch 2013 eine hohe Prämie auf unsere Kapitalkosten verdienen."

    Die Aussichten seien zwar derzeit wegen der Verunsicherung nach der Italienwahl etwas eingetrübt. Der BASF-Chef rechnet aber mit einem weiterwursteln durch die Eurokrise:

    "Wir werden den Euro auch in 20 Jahren noch haben. Auch in der bestehenden Zusammensetzung, davon bin ich fest überzeugt. Das wird gelingen, und wir sollten das Glas öfter mal halb voll und nicht immer nur halb leer sehen."

    Stark schnitt wieder das Öl- und Gasgeschäft ab: das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen war mit 4,1 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie 2011. Dazu trug auch die wieder aufgenommene Ölförderung in Libyen kräftig bei. Aber auch die Nachfrage nach Agrarchemikalien legte kräftig zu, wenn auch die Ergebnisse bei den übrigen Chemikalien und Kunststoffen zurückging. Dennoch sieht Bock BASF nicht als Energiekonzern mit angeschlossener Chemieabteilung:

    "Öl und Gas hat sich sehr, sehr gut entwickelt, ich kann nur sagen, erfreulicherweise in den letzten zehn Jahren. Das war ja keine Selbstverständlichkeit. Also, irgendwas müssen wir richtig gemacht haben in dem Geschäft. Die Ertragskraft ist gestiegen, die Reserven sind gestiegen. Die strategische Positionierung ist gestiegen. Öl und Gas, summa summarum, wenn Sie's ganz einfach machen wollen, trägt zum Ergebnis nach Steuern über die Phasen der wirtschaftlichen Entwicklung hinweg rund ein Viertel bei in der BASF. Und Öl und Gas verbraucht ungefähr auch ein Viertel unserer Investitionen. Und damit steht das auch in einem sehr angemessenen und stimmigen Verhältnis."

    Der BASF-Chef begrüßt die Einigung von Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler auf Regeln für das Fracking, also die Gas- und Ölförderung aus tiefen Gesteinsschichten. Sie sollen nur unter strengen Auflagen möglich sein. Kurt Bock plädiert für eine nüchterne Diskussion und hofft auf Rechtssicherheit nach einer endgültigen Entscheidung.