"Letztendlich ist es für uns nur eine Verschiebung, aber natürlich wär man das jetzt gerne angegangen." Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl hätte sehr gerne in diesem Sommer an dem Qualifikationsturnier für Olympia teilgenommen. Ein Jahr darauf warten zu müssen, sei frustrierend. Aber er betont auch, dass es viele natürlich deutlich schlimmer in der Corona-Pandemie getroffen hätte, da sei ein Jahr Warten das kleinere Übel.
Dass Rödl überhaupt in der Lage ist, sich als Bundestrainer auf ein Olympia-Qualifikationsturnier mit der Basketball-Nationalmannschaft vorzubereiten, ist nach dem enttäuschenden 18. Platz bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr alles andere als selbstverständlich. Aus diesem Grund sei die Verschiebung der Olympia-Saison umso ärgerlicher, weil Rödl gerne gezeigt hätte, dass die Mannschaft mehr drauf hat.
"Könnte eine großartige Sache sein"
Die Saison in der Basketball-Bundesliga wird ab Juni mit einem Finalturnier in München fortgesetzt. Auf dieses Event freut sich Rödl: "Ich glaube schon, dass das eine großartige Sache sein kann." Man müsse aber natürlich abwarten, wie viel Medieninteresse die Veranstaltung generiert. Er sei da aber optimistisch, weil keine anderen Sportveranstaltungen stattfänden, auch wenn das Finalturnier nur bei einem Streamingdienst gezeigt werde.
Letztendlich hätte die BBL bei einem Abbruch der Saison unheimlich viele Gelder verloren, dementsprechend sei es verständlich alles zu tun, damit die Saison überhaupt fortgesetzt werden könne. Generell macht sich Rödl Sorgen, um den Sport in Deutschland. "Firmen, die den Sport sponsern und denen es jetzt finanziell schlecht geht - da ist das Erste, wo man einspart das Sport-Sponsoring." Zudem glaubt er, dass sich in allen Sportarten in naher Zukunft die Gehälter verringern werden.
"Ich glaube die Freude darüber, dass es weitergeht, überwiegt"
Für die Endrunde in München müssen die Spieler in Quarantäne gehen, dafür werden sie auch von ihren Familien getrennt. Das Konzept des Finalturniers sei überzeugend und es sei auch gut, dass die Spieler dabei mitgenommen werden, sagt Rödl. Er räumt ein, dass anfangs in der Kommunikation zwischen den Verantwortlichen und den Spielern nicht alles optimal lief, aber mittlerweile "sei die Stimmung deutlich besser geworden."