Michael "Air" Jordan war nicht nur auf dem Basketball-Spielfeld extrem erfolgreich. Auch abseits des sportlichen Geschehens habe er Maßstäbe gesetzt, wie unser Autor Jürgen Kalwa berichtet.
"Ihm ist schon sehr früh klar gewesen, dass er eine besondere Qualität hat", sagt Kalwa. So habe er unter anderem von Anfang an mit einem Agenten zusammengearbeitet, bald mit Nike kooperiert - und mit einer bis dahin neuen Form der individuellen Vermarktung eines Sportlers begonnen.
Amerikanische Heldenverehrung
Dass es gelungen sei, den Einzelsportler Jordan in einer Mannschaftssportart wie Basketball so herauszuheben, "das liegt eben auch an der Fähigkeit der Amerikaner, ihre Helden auf eine bestimmte Art und Weise zu inszinieren", meint Kalwa.
Die Fans hätten "Air Jordan" verehrt, so der Journalist, der die Karriere des Basketballers seit den 80ern verfolgt. Schon nach seinem ersten Rücktritt bei den Chicago Bulls hatte man Jordan ein Denkmal vor der Halle errichtet. Bei seinem Comeback hätten sich dann die Fans um die Statue versammelt und den Basketballer buchstäblich angebetet.
Die andere Seite des Michael Jordan
Michael Jordan war aber auch unheimlich dominant, von Ehrgeiz zerfressen, manchmal unausstehlich gegenüber seinen Mitspielern, wenn es einmal nicht so lief, wie er es für richtig hielt. Auch das zeigt die neue Doku-Serie "The Last Dance", die ab heute auf Netflix zu sehen ist: Zehn Folgen Basketball-Drama, produziert von ESPN, Netflix und der LIGA NBA.
Im Mittelpunkt stehen Jordan und sein damaliges Team der Chicago Bulls in der NBA-Saison 1997/98. Möglich wurde die Doku, weil ein Film-Team der NBA es schaffte, ein Jahr lang Zugang zur Mannschaft zu bekommen.
Zugeschlagene Türen, gebrüllte Befehle, kleine und große Fluchten: Alles auf 16 Millimeter festgehalten und im Archiv verwahrt, bis Michael Jordan es freigab. Angereichert mit Interviews von Spielern, Angehörigen, Stars und Fans wie Barack Obama.