Nach dem Abgang der beiden Generalsekretäre Jonas Baer-Hoffmann und Walter Palmer habe man niemanden für die Nachfolge gewinnen können, erklärte Ex-Nationalspieler Herber im Dlf die aktuelle Situation des Vereins. Es habe auch vonseiten der Spieler kein großes Interesse mehr an der Gewerkschaft gegeben.
Eine Gewerkschaft sei zudem ein Fulltime-Job. "Es ist nichts, was man ehrenamtlich machen kann. (...) Die Gewerkschaft muss mehrere Leute haben, die mit den Spielern in Kontakt treten, die sich mit den verschiedenen Stakeholdern in dieser Landschaft auseinandersetzen und die 'Policy Positions' erarbeiten."
Als Spielergewerkschaft habe man außerdem nicht immer die notwendige Expertise, die man im Umgang mit Vereinen und Funktionären eigentlich benötige. "Da ist man in der schwächeren Position. Aber mit ein bisschen Personal und Budget lässt sich da schon was machen, aber es muss eben auch eine Nachhaltigkeit sichergestellt sein und das ist etwas, das wir bei SP.IN verpasst haben."
"Zwei oder drei Hauptamtliche" bei "Athleten Deutschland" reichen nicht
Große Hoffnungen auf Hilfe des neu gegründeten Vereins "Athleten Deutschland", die in ihrer Satzung auch die Unterstützung der Bildung von Gewerkschaften angekündigt haben, hat Herber allerdings noch nicht. "Ich denke, dass muss aus jeder Sportart selbst heraus kommen. Am Anfang muss man die Erwartungen aller Sportler dämpfen, weil, selbst mit zwei oder drei Hauptamtlichen und der Fülle der Anliegen und Probleme, die es gibt, ist es glaube ich sehr schwer, in kurzer Zeit oder mittelfristig greifbare Ergebnisse zu liefern."
Dennoch hält Herber am Modell der Gewerkschaft im Ligabetrieb fest. Gerade im Bereich Duale Karriere gebe es gute Beispiele aus den USA oder Australien. "Außerdem gibt es immer noch Unregelmäßigkeiten in den Verträgen in Deutschland, wo eine Gewerkschaft den Spielern helfen könnte. Im Moment spüre ich allerdings von den Spielern der Basketball-Bundesliga nicht das Bedürfnis danach, SP.IN wiederzubeleben."
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